(Eine Predigt, gehalten 1981 in der Kirche zu Alksnėnai)

Als Christus seine Apostel in die Welt schickte, gab er ihnen einige Hinweise, wie sie sich verhalten sollten. Jesus wies darauf hin, daß die Welt die Apostel nicht gastfreundlich aufnehmen werde, daß die Kinder der Welt sehr oft wie die Wölfe sein werden und daß sich die Apostel vor diesen Wölfen in acht nehmen sollten; klug wie die Schlangen sollten sie sein und arglos wie die Tauben. Am Ende seiner Hinweise sagte Jesus: »Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen, fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle zu stürzen ver­mag.« Heute, am 22. Juni versammeln sich die Menschen an vielen Orten Litauens und auch anderswo, um unschuldigen Opfern ihre Ehre zu erweisen. Die einen versammeln sich, um für sie zu beten, die anderen gehen zu den aus diesem Anlaß organisierten verschiedenen Gedenkfeiern. Wichtig ist aber nicht der Anlaß selber, aus welchem sich die Menschen versammeln, wichtig ist es vielmehr, daß aus diesem Anlaß alle nachdenken. Wir haben uns heute versammelt, um erstens für drei Priester zu beten, die genau vor vierzig Jahren, am 22. Juni, grausam zu Tode gemartert worden sind. Viele von ihnen kennen die Geschichte, ich kann sie nur kurz wiederholen:

Es war am Morgen des 22. Juni 1941: Soldaten klopften an die Tür des Pfarrhauses von Lankeliškiai und führten den Pfarrer der Pfarrei und noch zwei Priester ab, die als Gäste zu ihm gekommen waren. Die Soldaten führ­ten alle drei Priester in das Wäldchen von Budavonė und marterten sie dort grausam zu Tode. Einer von ihnen war der Kaplan des Rygiškių Jonas-Gymnasiums zu Marijampolė, Priester Jonas Petriką. Wie jene berichteten, die ihn gekannt hatten, soll er der eigentliche Leiter des Gymnasiums ge­wesen sein; er war aktiv und ein guter Kaplan. Der zweite Ermordete war der Professor des Priesterseminars zu Vilkaviškis, Doktor des kanonischen Rechts, Spiritual der Seminaristen, Priester Justinas Dabrila, erst 36 Jahre alt. Der dritte war der Pfarrer der Pfarrei Lankeliškiai, Priester Vaclovas Balsys, ebenfalls 36 Jahre alt. Uber die Ermordung werden vielerlei Dinge erzählt, die zum Teil widersprüchlich sind. Zeugen, die das gesehen haben oder womöglich sogar selber gemartert haben, gibt es heute mit großer Wahr­scheinlichkeit nicht mehr unter den Lebenden. Man muß annehmen, daß sie auch nicht mehr davonlaufen konnten, denn die Geräusche der deutschen Autos waren schon ganz nahe zu hören; schon flogen ihre Flugzeuge..., wenn man sich in Sicherheit bringen wollte, mußte man sich beeilen. Am grausamsten war der Pfarrer der Pfarrei Lankeliškiai, Priester V. Balsys ge­martert worden, die anderen zwei etwas weniger, weil die Mörder nicht mehr dazu gekommen sind, sie mußten sich beeilen. Als sie deswegen alle drei er­schossen hatten, liefen sie weg. Nicht nur diese drei Priester sind an diesem Tage zu Tode gemartert worden ... in der Pfarrei Skaruliai wurden vier Priester erschossen . . . Heute überlegen wir, weswegen sind sie ermordet worden? Wegen nichts, denn nur ein Irrer konnte auf den Gedanken kommen, gerade diese Priester hätten irgendwo bei ihrem Haus, beim Pfarrhaus, der Armee irgendeinen Schaden zufügen können. So konnte nur ein Irrer den­ken, sie waren aber keine Irren, sie waren Mörder, und die Priester waren in ihren Augen die Feinde, und deswegen haben sie sie umgebracht, grausam zu Tode gemartert. So benimmt sich kein Tier. Ein Tier zerreißt seinen Feind sofort; der Mensch kann aber grausamer als ein Tier sein, denn bevor er ihn tötet, ergötzt er sich an seinen Qualen. Wer sind diese Mörder gewesen? Wir haben uns heute hier versammelt, nicht um nach ihren Namen zu suchen und nicht um ihre Nationalität festzustellen, ob es Litauer, Juden oder Russen waren. Das kümmert uns nicht. Wir sind nicht von der Rache geführt hierher gekommen und nicht um Rechnungen zu begleichen, wie es heutzutage üblich ist. . . Nein, wir sind nicht dazu gekommen, um die Zahl der Mörder, um ihre Hautfarbe festzustellen, wie sie ausgesehen haben — uns interessiert etwas ganz anderes. Ich möchte heute mit euch Gedanken austauschen, wie sich Mörder entwickeln, wie es zu solchen Menschen kommt wie diesen, die diese drei Priester ermordet haben, und die, wenn sie nur die Gelegenheit dazu gehabt hätten, vielleicht noch Hunderte von Menschen ermordet hätten. Vielleicht hätten auch sie vielen die Zunge herausgerissen, denn auch solche Fälle sind vorgekommen. Wie entstehen solche Mörder? Mir kommt der Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn in Erinnerung. Er schreibt in einem seiner Bücher: ». . .auch ich hätte ein solcher sein können, auch ich hätte grausam und ungerecht sein können, auch ich hätte die Menschen quälen kön­nen, bei mir waren aber die Umstände anders, und deswegen bin ich kein Mörder geworden . . .« Und wer weiß, was aus uns allen geworden wäre, wenn wir, die wir uns hier versammelt haben, um zu beten, die keinerlei Haß für diese Mörder haben, die uns vielmehr als Kinder Gottes noch leid tun, wenn wir so geboren, so aufgewachsen wären, eine solche Erziehung bekommen hätten wie sie . .. In der Tat müßte man heute nicht sie ver­dammen, sondern alle jene, die die Mörder zu Mördern gemacht haben. Das Leben derjenigen, die im Jahre 1941 Mörder gewesen sind, sah so aus: Viele von ihnen sind von einer Komsomolzen-Mutter geboren und ausgesetzt worden. Darüber schreibt sogar unsere Presse. Vor etwa 10 Jahren wurde das Buch »Familie und Liebe« herausgegeben, und dort steht geschrieben daß in Rußland kein anständiger Mann ein Mädchen aus dem Kommunisti­schen Jugendverband heiraten wollte, er suchte nach einem Mädchen, das nicht der Partei beigetreten war, denn die Komsomolzinnen wurden als Pro­stituierte betrachtet; so heißt es in diesem Buch. Viele solcher Mädchen gingen sogar bis zu zwanzig Mal eine Zivilehe ein, dann ließen sie sich schei­den, brachten Kinder zur Welt und setzten sie auf der Straße aus. Wenn solche Kinder nicht irgendwo in einem Straßenwinkel starben, wurden sie in einem Kinderheim großgezogen und später »Besprisorniki« (Verwahr­loste, Aufsichtslose — Bern. d. Übers.) genannt. Sie kämpften um ihr Dasein, wie ein junger Wolf oder ein junger Tiger kämpft — sie haben gestohlen und Menschen ausgeraubt.. . Selbstverständlich jagte man nach ihnen, man stellte sie vor Gericht, die Lager waren voll von ihnen, und sie sind auch in den Lagern nicht alle ausgestorben. Als die Litauer nach dem letzten Krieg in die Lager und Gefängnisse gekommen sind, begegneten sie diesen bestien­ähnlichen Menschen. Sie nannten sich »Gerissene« und ähnlich und waren grausamer als die Bestien. Einen Menschen umzubringen, ihm einen Nagel in die Stirn zu schlagen, ihm die Nase oder die Ohren abzuschneiden, das war für sie eine Kleinigkeit, sogar ein Vergnügen. Als diese »Besprisorniki« in Kinderheimen heranwuchsen, als sie die Schule besuchten, wurde ihnen erzählt, die Priester seien grausam, seien Ausbeuter, Bourgeois, Betrüger und allerlei Ketzer. In junge vom Leben geschädigte Herzen wurde Gift und Haß gegen die sogenannten Klassenfeinde gegossen. Später wurden viele von diesen Männern, bei denen nicht einmal mit einer Lampe mehr Gewis­sen und Menschlichkeit zu finden sind, zum Militär einberufen und in die vordersten Frontlinien geschickt. Deswegen braucht man sich nicht, zu wun­dern, daß sie die anderen Menschen quälen konnten, daß sie mit einem Menschen schlimmer umgehen konnten als mit einem Tier, man braucht sich nicht über ihre Taten zu wundern und man darf sie nicht verurteilen. Wenn unsere Mütter uns auf die Straße hinausgeworfen hätten, wenn wir in einem Kinderheim aufgewachsen wären, wo es nicht selten an einem Stück Brot mangelte, wenn die Straße unsere Erzieherin gewesen wäre, wenn uns schon von klein an Haß eingepflanzt worden wäre, und wenn dieser Haß in unseren Herzen sich entfaltet hätte, wer weiß, was wir heute sein könnten! Vielleicht wären wir heute genau solche Mörder. Deswegen braucht man heute nicht jene zur Verantwortung zu ziehen, die an diesem 22. Juni die Bestien gewesen sind ... Wir müssen nachdenken, wer sind jene, die solche Bestien groß­ziehen, die die Mörder ausbilden; wir müssen nachdenken, ob es nicht auch in unseren Tagen solche gibt, die genauso einen Menschen on Tode martern können, ohne mit der Wimper zu zucken. Wir haben es schon oft gehört: In Garliava hat jemand für einen Rubel einen Menschen erschlagen, einen an­deren für einige Rubel; in der Nacht war er gekommen und quälte ihn zu Tode. Und das sind jene, die in unseren Tagen die Schule besucht haben ... Heute begann in Kaunas ein Gerichtsprozeß, es wird gegen eine Gruppe verhandelt, die lange Zeit gewütet hat. Priester und andere Menschen hat sie zu Tode gequält. Das machte ihnen keinerlei Schwierigkeiten, denn sie hatten nur den Rubel vor Augen, nur das Vergnügen. So ein Mensch wird wie ein Tier, nur von seinen Leidenschaften getrieben. Er ist zu allem fähig, er hat kein Gewissen, er spürt keine Verantwortung; nur die eine Angst hat er noch vor Augen — erwischt zu werden. Und wenn du schon erwischt wirst, dann wirst du verurteilt, wirst deine Strafe verbüßen und wenn du dann zurückkommst, kannst du wieder dasselbe tun. Wie wachsen solche Mörder heran? Der Weg ist ziemlich einfach. Zuerst wird dem Menschen der Glaube zerstört: Es gibt keinen Gott, es gibt keine Ewigkeit, es gibt keine Verant­wortung, es bleibt nur die Verantwortung den Menschen gegenüber, die man sehr leicht umgehen kann — schau dich um, daß dich der Milizmann nicht sieht, und mach das, was du willst. So wird heute unseren Kindern und der Jugend der Glaube zerstört. Vielleicht wollen diejenigen, die den Glauben vernichten, das Gewissen gar nicht einmal zerstören, aber das Gewissen wird dabei zerstört, und das ist die erste Stufe der Entwicklung zu Mördern. Wenn der Glaube zerstört wird, dann wird auch die Achtung vor dem Menschen zerstört. Wenn wir an Gott glauben, dann betrachten wir den Menschen mit anderen Augen: Jeder Mensch, sei er ein Priester oder eine Straßenfegerin, ein Kleinkind oder ein altes Mütterchen, sie alle sind dann in unseren Augen Kinder Gottes, Brüder Christi, für jeden von ihnen ist Christus am Kreuz gestorben. Genau mit demselben Blick betrachten wir auch die Mörder des Jahres 1941. Auch sie sind Kinder Gottes, auch für sie starb Christus am Kreuz, Christus liebt sie in seiner unermeßlichen Liebe und wenn es nötig gewesen wäre, nur für sie allein am Kreuz zu sterben, wäre Christus wahr­haftig gestorben. So ein Mensch, dem der Glaube aus dem Herzen heraus­gerissen wird, beginnt alles mit ganz anderen Augen zu sehen, der Mensch wird ihm zur Sache. Er wird zu einer Sache, die man benutzen darf, zur Sache, die man zerstören und in den Dreck werfen kann .. . Wir begegnen heutzutage vielen Menschen, die im anderen Menschen nur eine Sache oder noch Minderwertigeres sehen. Solche Menschen können ein Hündchen oder ein Kätzchen lieben, sie sind in der Lage Mitleid zu haben, wenn ihnen selbst etwas weh tut, sie sind aber auch in der Lage, an einem leidenden Menschen in aller Ruhe vorbeizugehen, denn für sie ist der Mensch nur ein Nichts, nur eine Sache. Wenn die Achtung und die Liebe den anderen Menschen gegen­über verschwindet, dann ist die zweite Stufe der Entwicklung zum Mörder erreicht. Und die dritte Stufe ist dann erreicht, wenn im Herzen der Men­schen der Haß den anderen gegenüber voll entfaltet wird. In den Nachkriegs­jahren sah es so aus, als ob die Schule nur dazu eingerichtet worden wäre, um den Haß in den Menschen zu entwickeln. Und das, was bei uns erst seit Kriegsende getan wird, wurde anderswo schon seit 1917 getan; die Fäuste hat man erhoben: »Wir werden niemals vergeben! Wir werden Rechenschaft verlangen! Du brauchst es uns nur zu sagen, brauchst nur dem einen oder anderen Menschen ein Schild umzuhängen, brauchst nur zu sagen, daß er dein Feind ist, und wir alle, deren Herzen voll Haß brennen, werden ohne mit der Wimper zu zucken zum Morden ziehen!« Wer kann heute sagen, wie vielen unserer Landsleute, wie vielen Vertretern unserer Jugend der Haß heute ins Herz hineingegossen worden ist? Und nur Gott allein weiß, was kommen würde, wenn eine ebenso entsetzliche Situation entstünde, wie im Jahre 1941, ob dann nicht auch der eine Litauer den anderen umbringen würde, ihm die Haut abziehen und die Ohren oder die Nase abschneiden würde? Wir haben heute Tausende solcher Mörder, mit denen weder die Miliz, noch die Gerichte fertig werden, denen nichts mehr heilig ist, die überhaupt nichts mehr achten. Wir wollen einige Schlüsse daraus ziehen. Die größten Mörder sind nicht jene, die die Tat vollbringen, sondern jene, die diese Mörder dazu vorbereiteten. Jesus Christus hat gesagt: »Fürchtet euch nicht vor jenen, die den Leib töten . . .« Wahrhaftig, was haben diese drei Priester verloren, für die wir heute beten? Nichts! Sie sind als Märtyrer beim Herrn, sie sind eine Zierde unserer Nation! Und um so mehr deswegen, weil einige Einzelheiten der Ermordungsgeschichte, die uns aus diesen Jahren erreichten, so wunderbar schön sind. Es wird erzählt, daß der Pfarrer von Lankeliškiai, als er gemartert wurde, sich an seine Peiniger gewandt habe, und sie gebeten habe mit den Worten: »Mich als Hausherrn dieser Pfarrei könnt ihr foltern, laßt aber diese frei, sie waren nur zu mir gekommen, sie sind überhaupt schuldlos . . .« Der Gemarterte bittet, seine Freunde freizu­lassen! Wiederholt sich nicht jene Szene, als auch Christus sich an die Sol­daten wandte, und sagte: ». . . laßt diese hier gehen«, und diese gingen weg. In diesem Falle aber konnten diese zwei Priester leider nicht weggehen; an Bäumen festgebunden mußten sie auf den Tod warten, den der Pfarrer von Lankeliškiai als erster hat sterben müssen. Die größten Mörder sind nicht jene, die den Leib töten, sondern jene, die den Geist der Menschen töten. Ein Lehrer, der zu einem Kinde sagt: »Wenn du in die Kirche gehst und deinen Finger in einen Weihwasserkessel steckst, dann wird dir dein Finger abfaulen« ist ein größerer Mörder als die Mörder des Jahres 1941, denn er bereitet die Mörder vor. Jeder Journalist, der durch seine Artikel den Haß verbreitet, ist ein Mörder, ein größerer Mörder als die Mörder jener Jahre, denn er zer­stört die Menschenachtung und sät den Haß, und so bereitet er die Mörder unseres Volkes von morgen vor. Ein Mensch, der die Wahrheit mißachtet und rücksichtslos die Lüge um sich verbreitet, ist der allergrößte Mörder. Solche hätten es heute, an diesem traurigen, schmerzlichen Tag, am nötigsten, nachzudenken. Wir haben uns heute versammelt, nicht um jene zu verdam­men, die bewußt oder unbewußt heute die Mörder vorbereiten, sondern wir haben uns versammelt, um nachzudenken, damit wir selber keine unverzeih­lichen Fehler wiederholen, damit wir lernen, jene Kostbarkeiten zu schätzen, die wir wirklich schätzen sollten. In Verehrung dieser drei Priester-Märtyrer, die das Land ihrer Eltern und den Glauben ihrer Eltern nicht verraten haben, wollen wir an ihren Gräbern in ihrem Gedenken und im Gebete für sie uns entschließen, den Glauben wie einen Felsen zu verteidigen, der allein uns hilft, Menschen zu bleiben, der allein uns hilft, zu vergeben, zu lieben, selbst jene zu lieben, die, wie uns scheint, die Liebe nicht verdient haben. An den Gräbern dieser Märtyrer, in Verehrung ihres Gedenkens, wollen wir uns entschließen, ein ganzes Leben lang die Liebe und nur die Liebe zu verströ­men, und niemals Haß in unserem Herzen zu tragen. Alle, die uns heute möglicherweise hassen, sollen wissen, daß wir niemals Mörder werden, auch dann nicht, wenn sich uns die Gelegenheit dazu bieten sollte, daß wir ihnen niemals die Nasen oder Ohren abschneiden werden, daß wir niemals ihnen Nägel in die Köpfe schlagen oder durch ihre Hände treiben werden. Das werden wir niemals tun, denn wir betrachten sie als Kinder Gottes . .. An den Gräbern dieser Märtyrer, in Verehrung ihres Gedenkens, wollen wir uns an die Worte Christi erinnern. Wir wollen uns vor keinem Mörder fürchten; ein gläubiger Mensch darf sich vor keinem Mörder fürchten, vor dem, der ihm das Leben oder die Freiheit nehmen könnte, vor dem, der ihm auf die eine oder andere Weise im irdischen Leben schaden könnte. Wir wollen uns ent­schließen, niemals Angst zu haben, weder auf der Schulbank, noch auf un­serem Arbeitsplatz oder wo auch immer wir einem größeren oder kleineren Mörder begegnen werden, der uns sagen wird, daß jetzt das Leben geschädigt wird. Und wir wollen uns aber gleichzeitig entschließen, uns vor jenen zu fürchten, die nicht nur unseren Leib, sondern auch unsere Seele töten können. Vor solchen müssen wir uns fürchten, denn darauf hat uns der Erlöser hin­gewiesen: »...fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle zu stürzen vermag.« Amen.