In unseren Tagen ist es höchst modern, von Dialogen zu sprechen. Katholiken und Kommunisten streben sie auch an. Ein päpstlicher Nuntius war vor einiger Zeit in Moskau und am 21. März dieses Jahres besuchte der Außen­minister der UdSSR, Gromyko, Papst Paul VI. Was versprechen sich die litauischen Katholiken vom bevorstehenden Dialog mit dem Sowjetstaat? Die Katholiken sind überzeugt, daß das Gespräch notwendig ist, aber sie geben sich keinen Illusionen hin. Der Dialog kann nur dann von Nutzen sein, wenn beide Seiten guten Willens sind. Vom „guten Willen" des kommu­nistischen Staates zeugen die Prozesse gegen Geistliche wegen der kateche­tischen Unterweisung von Kindern, die Gefängnishaft von Gläubigen wie P. Pluira, P. Petronis und J. Stašaitis wegen der Herstellung von Gebet­büchern und religiöser Literatur, die Verhöre und Untersuchungen wegen Besitzes religiöser Literatur, das Verbot, sich beim Sowjetstaat über admini­strative Verfolgung von Gläubigen zu beschweren, das Belügen der Welt über die Lage der Katholiken in Litauen ... usw.

Bis heute gebraucht der kommunistische Staat gegenüber den Gläubigen nur Lüge und Gewalt. Es scheint, daß er den Dialog mit der Kirche allein dazu benutzt, den Vatikan zu veranlassen — in der Hoffnung auf eine Erleichterung der Lage der Gläubigen —, Schweigen zur Verfolgung der Katholiken in der Sowjetunion zu bewahren. Der Dialog ist nur dazu da, die Weltöffentlichkeit zu verwirren, den Eindruck zu erwecken, als herrsche in der Sowjetunion Freiheit der Religion.