Rugienis degradiert Pfarrer Pesliakas zum Vikar Juodaičiai

Der Gemeindepfarrer von Juodaičiai, V. Pesliakas, war Juni 1972 zur Kur. Bei seiner Rückkehr erfuhr er, daß die Rayonregierung in Raseiniai ihn bereits ab Mitte Juni suche mit dem Befehl, seine Anmeldepapiere abzuholen und schnellstens die Vikarstelle in Viduklė einzunehmen. S.E. Bischof Labukas erklärte, daß Rugienis die Versetzung verlange und S.E. Bischof Krikščiūnas sagte: „Du hast gut gearbeitet, doch wisse, Bischof Labukas wird nicht wegen Dir zwei Bistümer verlassen und nach Žagarė gehen." (Žagarė ist der Verbannungsort S.E. Bischof Steponavičius. — Red.)

S.E. Bischof Labukas befahl Pfarrer V. Pesliakas die Vikarstelle anzunehmen, ansonsten werde er suspendiert: „Wenn Sie bis einschließlich 20. September 1972 nicht das Amt des Vikars in Viduklė übernehmen, sind sie ipso facto suspensus a divinis." (Verbot, das Priesteramt auszuüben. — Red.) Da Pf. Pesliakas wußte, daß der Bischof nur unter Zwang von Rugienis ihn nach Viduklė versetzte und degradierte, weigerte er sich, an den neuen Bestimmungsort zu reisen.

Am 26. September 1972 kamen drei Funktionäre aus Raseiniai nach Juodaičiai und unterbreiteten dem Exekutivorgan der Kirche folgendes: „Euer Pfarrer verweigert dem Bischof den Gehorsam. Er ist seines Amtes enthoben..." Es erstaunte alle ungemein, wie stark sich die Zivilregierung in das Innenleben der Kirche einmischt.

Am 10. Oktober schrieb Pfarrer V. Pesliakas an den Bischof: „In Berück­sichtigung der erwähnten Tatsachen und der übereinstimmenden Meinung der Mehrheit der Geistlichen, bin ich fest davon überzeugt und bedaure dies sehr, daß Ew. Ex. aufgrund meiner Person von irgend jemanden gezwungen wurde, solche Briefe zu schreiben. Deshalb betrachte ich diese für unrechtmäßig und nicht gültig."

S.E. Bischof Labukas vernichtete den Suspens und Priester V. Pesliakas fuhr zur Kur.

Im Dezember wurde Pfarrer Pesliakas der Kirche von Viduklė als Benefiziant zugeteilt. (Priester im Ruhestand. — Übers.)