Den Schülern wird der Atheismus aufoktroyiert

Alle Lehrer jeglicher Fachgebiete sind gezwungen, während ihres Unterrichts, z.B. auch in Physik und Astronomie, den Atheismus zu verkünden. Sogar die Mathematikstunde muß atheistische Elemente aufweisen. In dem für Lehrer bestimmten Büchlein von A. Gulbinskienė und V. Petronis Mokslinis ateistinis auklejimas mokykloje (wissenschaftlich-atheistische Erziehung in der Schule), heißt es: „In der II. - IV. Klasse z.B. sollen die Kinder die überflüssigen Aus­gaben für den Unterhalt der Kirchen und Geistlichen berechnen... Dabei muß unbedingt dargelegt werden, wie man dieses Geld anderweitig zur Verbesserung der Lebensbedingungen der arbeitenden Menschen verwenden könnte" (Kaunas, 1959, S. 33). Besonders die Geschichts-, Literatur- und Sozialkunde­lehrer müssen den Glauben bekämpfen. Die Klassenleiter sind angehalten, atheistische Referate unbedingt im voraus zu planen und sie bei den Klassen­versammlungen zu halten oder halten zu lassen. In den Schulen werden athei­stische Vorträge, atheistische Buchbesprechungen, Frage- und Antwort-Stunden und demonstrative „Wunder"-Abende organisiert. Die atheistischen Propagandisten fragen weder die Eltern noch die Kinder, ob sie atheistisch sein wollen, sondern drängen sich gewaltsam ins Gewissen und erdreisten sich, zu behaupten: „In der Sowjetunion ist die vollkommene Gewissensfreiheit verwirklicht" (J. Anicas und J. Rimaitis,Tarybiniai istatymai apie religinius kultus ir sqzinės laisvę (Sowjetgesetze über die Religionskulte und die Gewissens­freiheit, 1970, S. 17).

Fakten zu den atheistischen Lügen

Bei der atheistischen Kindererziehung wird nicht einmal die elemtare Wahrheit berücksichtigt. Man greift zu den gröbsten Verleumdungen und charakterisiert die Kirche als ungeheuren Ausrufer des Aberglaubens und die Geistlichen als Verbrecher. In dem Lehrbuch der VI. Klasse „Geschichte des Mittelalters", werden die Kirche, der Papst und die Ordensleute verunglimpft. Der Hl. Ignatius von Loyola soll z.B. verkündet haben: „Dem Papst ist man zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet, sogar im Namen der Sünde, und wenn der Vorgesetzte es verlangt, so muß man sündigen." (1972, S. 226) Im Buch „Geschichte des Altertums" heißt es, die Entstehung des Christen­tums sei auf die Christuslegenden zurückzuführen, und diese wiederum grün­deten auf den Mythen über Osiri u.s.w. Der Historiker des ersten Jahrhunderts, Tacitus, hingegen schreibt in seinem Werk „Annalen" XV. Band: „Der Initiator ihres Namens, Christus, wurde unter der Herrschaft von Tiberius von Pontius Pilatus zum Tode verurteilt..." (P.K.Tacitus, Gesammelte Werke, Vilnius, 1972, S. 224).

Im Sozialkundebuch der XL Klasse liest man: „Die Reihen der Kirchendiener sind angefüllt mit parasitären Elementen, Schnorrern und moralisch ver­kommenen Subjekten" (1971, S. 212).

Um die Wunder zu diskreditieren, verkünden die Propagandisten der Sowjet­schule: „Oft führen die Geistlichen die Gläubigen hinters Licht, indem sie

Wasser in „Blut" verwandeln. Sie greifen auch zu folgenden Tricks — des nachts entbrennen die Kerzen von selber." (A.Gulbinskilné und V. Petronis, Mokslinis-ateistinis auklėjimas mokykloje — wissenschaftlich-atheistische Erziehung in der Schule, S. 28).

Im Eifer des Gefechts werden sogar Galilei, Kopernikus und andere Gelehrte zu „Atheisten" gemacht, (ebenda. S. 64)

Am 25. Dezember 1971 „eröffnete" die Geschichts- und Sozialkundelehrerin der Priener Mittelschule, Vaškienė, den Schülern der X. Klasse, daß Maria eine Prostituierte, Josef ein Narr u.s.w. gewesen seine.

Androhung von,,Charakteristiken"

Die Schüler, die eifrig die Kirche besuchen, werden geängstigt, daß man dies in ihre Charakteristik hineinschreiben und ihnen somit den Weg in die Hoch­schule versperren werde. Während der ganzen Nachkriegszeit wurde folgender Vermerk praktiziert: „Des religiösen Aberglaubens nicht entsagt." Lenin schrieb einst: „Jegliche Diskrepanz zwischen den Bürgern hinsichtlich ihrer Rechte in Abhängigkeit von ihren religiösen Überzeugungen ist unzuläßig. Jede Bemerkung über den einen oder den anderen Glauben des Bürgers in den offiziellen Dokumenten ist zu vernichten." (Lenins Schriften, Band X, S. 65 -68) Man darf nicht zulassen, daß die Lehrer aus eigener Initiative in den Charakterbeurteilungen der Abiturienten deren Religiosität vermerken. Wäre dies nicht von Oben angewiesen, würde es keine Lehrer, in Anbetracht der sowjetischen Gesetzanordnungen wagen, so zu handeln. Leider wissen die Lehrer zu genau, daß es viele gibt, die wegen ihrer religiösen Überzeugung zu leiden haben — doch die, die das Gewissen der Gläubigen vergewaltigen, bleiben ungeschoren!