Nachdem die Regierungsgottlosen die Methoden der Vernichtung und Ver­achtung der Religion aktiviert haben, zeigt die gläubige Jugend Litauens noch eifriger ihre Treue und Liebe zum Kreuze Christi. Die Jugend Litauens weiß sehr gut, wo die Kraft des Volkes und die Überlebensgarantie steckt, und sie sagt mutig mit dem Dichter Brazdžionis:

Lebendig bis du nur im Lichtschein des Morgens der kommenden Tage;

Zu leben hast du gelernt, versklavte Heimat,

Weil du gefunden hast, wie ein Wunder,

Die allen großen Helden gemeinsame — Quelle des Herrn.

In der Nacht vom 25. zum 26. September 1981 errichtete die Jugend ein schönes Kreuz an der Straße Vištytis — Kybartai. Am 26. in der Frühe um etwa 10 Uhr warfen der Ortsvorsitzende Šarskas und der Romas Žukauskas das Kreuz um, aber am Abend des 27. erhob sich dasselbe Kreuz an der alten Stätte wieder, stand aber nur 2 Stunden lang — böse Hände rissen es wieder heraus. Die Leute schmückten das herausgerissene Kreuz mit Blumen; das mißfiel aber den Gottlosen und es wurde am 18. Oktober in Stücke zer­schnitten und weggefahren.

Am 27. September entstand ein Kreuz an der Straße Vilkaviškis — Žalioji. Auf die Initiative des Rayonbevollmächtigten für Glaubensfragen, Urbonas, wurde das Kreuz am 6. Oktober abgesägt und weggefahren. Noch lange Zeit danach welkten an der Stelle des entweihten Kreuzes die Blumen nicht, die die örtlichen Einwohner immer noch herbeibrachten.

Am 22. September 1981 bemerkten die Leute im Wäldchen von Prienai, neben der Straße Alytus — Prienai, ein neuerrichtetes, etwa 3 Meter hohes, hölzernes Kreuz. Nicht lange schaute und segnete Christus vom Kreuz — am Nachmittag des 23. September lenkten die auf der Landstraße Vorbei­fahrenden ihre Aufmerksamkeit auf uniformierte Milizmänner, die am Kreuz »beschäftigt« waren. Das zerschlagene Kreuz, der zerbrochene Crucifixus lagen einige Zeit neben der Straße und verschwanden später. Dies ist schon die zweite Schändung des Kreuzes. Vor etwa einem Jahr war es auf der linken Seite der Straße Garliava — Kaunas aufgestellt und an dem­selben Tag wurde es umgeworfen. Jemand von den Gläubigen verwahrte es und nach einiger Zeit erhob es sich wieder neben der Straße. Der Fanatis­mus der Regierungsgottlosen zerstörte und schändete es zum zweiten Mal, aber die Liebe zum Kreuz Christi im Herzen der Menschen ist unzerstörbar.

Am 3. Juni 1981 wurde im Wäldchen von Rainiai, im Rayon Telšiai, ein kunstvolles Kreuz errichtet mit einer Inschrift: »Den Märtyrern des Vol­kes«.") Nach einer Woche wurde es unter der Anleitung der Tschekisten abgesägt und in Stücke zerschnitten, danach im Wäldchen verstreut.

Vom Anfang des Frühlings bis spät in den Herbst wuchsen, von jungen Händen und liebenden Herzen aufgestellt, in ganz Litauen die Kreuze, die bei den Gottlosen der Regierung einen heillosen Zorn hervorriefen, und mit jedem Umstürzen desselben bezeugten sie den kulturfeindlichen, antinatio­nalen Charakter der Gottlosigkeit. Aber der gottlose Vandalismus hat keine Macht, das Kreuz aus den Herzen der Jugend herauszureißen.

 

*) Anmerkung der Redaktion: Im Wäldchen von Rainiai haben die Russen am 24. Juni 1941 73 politische Gefangene auf bestialische Weise ermordet.