Am 25. März 1984 wurde der Einwohner der Stadt Šiauliai, Mečislovas Jurevičius, nach drei Jahren Lager mit strengem Regime in die Freiheit entlassen. Vor dem Tor des Lagers von Tscheljabinsk kamen ihm seine Freunde aus Litauen entgegen, und am 27. März waren alle schon in Li­tauen.

Am 7. März schickte die Frau des M. Jurevičius ihrem Mann 70 Rubel für die Rückreise. Leider ist das Geld bis zum heutigen Tag noch nicht bei Jurevičius angekommen, obwohl er schon seit drei Monaten zu Hause ist.

Noch bevor M. Jurevičius nach Hause zurückkam, begann der Sicherheits­dienst seine Frau und seine Verwandten zu verhören. Mitte März 1984 wurde die Frau seines Sohnes, Loreta Jurevičienė, an ihrem Arbeitsplatz verhört. Man versuchte, sie als Agentin des Sicherheitsdienstes anzuwerben. Als der Gefangene schon zurückgekommen war, wurde L. Jurevičienė zu einem Verhör vorgeladen und über die Gäste, die zu M. Jurevičius kom­men, ausgefragt. Die Sicherheitsbeamten versuchten wieder, sie anzuwerben. L. Jurevičienė verweigerte die Mitarbeit und war auch nicht bereit, über das stattgefundene Verhör zu schweigen.

Am 28. Mai 1984 wurde M. Jurevičius eine offizielle Vorladung überreicht, in der er aufgefordert wurde, in der Abteilung für innere Angelegenheiten der Stadt Šiauliai, Kapsų g-vė Nr. 19, bei der Untersuchungsbeamtin Paške-vičienė vorstellig zu werden. Während des Verhörs wurde er gefragt, warum er nicht arbeite, wo er zu arbeiten beabsichtige und ähnliches. Der ehemalige Gefangene stellte klar, daß die Gesetze zugestehen, drei Monate lang ohne Arbeit zu bleiben; wegen der schlechten Gesundheit seien ihm auch im Lager Erleichterungen eingeräumt worden. Die Untersuchungsbeamtin Paškevičienė drohte ihm, daß er nach drei Monaten eine Ermahnung be­kommen werde, sollte er auch dann noch nicht arbeiten; dann »werde man schon Wege finden, ihn dazu zu bringen«. Der Gesundheitszustand M. Jure­vičius ist zur Zeit schlecht; es schwellen ihm die Beine an.