Die Verfolgung der unierten Christen in der Ukraine nimmt an Häufigkeit und an Stärke weiter zu: Die Wohnungen der Gläubigen werden durchsucht, Kinder und Erwachsene terrorisiert, die Kirchen geschlossen.

Das Gebiet von Lemberg

Am 29. September 1982 haben Sicherheitsbeamte das 28jährige Fräulein Maria Schwed umgebracht. Das Fräulein wollte am Abend nach der hl. Messe gegen 21 Uhr von Lemberg zu ihrer Mutter fahren. Auf dem Weg zum Bahnhof wurde M. Schwed in der Turgenjewstraße von Sicherheits­beamten, die Armbinden der Gefolgsmänner trugen, überfallen, in das Tor des Hauses Nr. 10 hineingezogen und dort zusammengeschlagen. Die Leute, die zusammengelaufen sind, riefen ein Sanitätsauto, das die Verletzte in das VIII, Städtische Krankenhaus in der Zelionaja-Straße brachte. Dort wurde über Maria gespottet: »Der Priester hat dich Gott geopfert.« Maria Schwed starb, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben.

Die Zeugen wurden eingeschüchtert, nicht die Wahrheit zu sagen.

Vor dem 7. November 1983 wurden in den Dörfern Bubneschtsch und Grabena im Rayon Sakal, im Gebiet von Lemberg, drei ukrainische Kirchen geschlossen.

In der Dorfkirche von Mezebrode beschlagnahmte die Regierung alte, kunstvolle kirchliche Gegenstände, die noch im XIV. Jahrhundert zur Zeit des Königs Danilo angefertigt wurden.

Im Rayon Nesterow befahl die Verwaltung, die Dorfkirche von Zabirge zu schließen. Die Leute leisteten Widerstand, sie gingen nicht in die Arbeit, dann wurde die Polizei gerufen und auch der Sicherheitsdienst aus Nesterow kam herbei. Die Aktion leitete der Bevollmächtigte des Rates für Religions­angelegenheiten, der aus Lemberg gekommen war. Sechs Menschen wurden festgenommen.