In der Nacht zum 17. Oktober 1986 wurde der Pfarrer von Pušalotas, Priester Albinas Pipiras (61 Jahre alt) überfallen und schwer verletzt. Schon vorher ist Priester A. Pipiras per Telefon von unbekannten Übel­tätern schikaniert worden. Im August rissen drei Männer und eine Frau am hellen Tag das Fenster auf und stiegen in das Pfarrhaus ein. Einer der Männer hatte einen Revolver bei sich. Erst als sie im Nebenzimmer mehrere Menschen bemerkt hatten, sind die Eindringlinge geflohen. Uber den Vor­fall wurde die Rayonmiliz von Pasvalys informiert, sie hat leider nicht ernst darauf reagiert. Etwa eine Woche vor dem Überfall vom 17. Oktober wurde der Hund vergiftet, der das Pfarrhaus bewacht hatte. In der Nacht zum 17. Oktober haben vier Personen im Pfarrhaus über­nachtet: der Pfarrer A. Pipiras, ein zehnjähriger Verwandter, das Patenkind des Pfarrers, eine alte achtzigjährige Frau, die Tante des Pfarrers, und der Sakristan Rimutis Kudarauskas. Der Verbrecher riß ein Fenster der Straßen­seite auf und drang in das Zimmer ein, in dem der minderjährige Verwandte des Pfarrers schlief. Nachdem er dem Jungen befohlen hatte, sich den Kopf zuzudecken und ruhig liegen zu bleiben, brach er in das nächste Zimmer ein, in dem R. Kudarauskas schlief. R. Kudarauskas wurde zusammenge­schlagen und mit einem Schlag auf den Kopf bewußtlos gemacht. Später fand man im Zimmer eine Blutlache. Als Priester A. Pipiras in den benach­barten Zimmern Radau hörte, zündete er das Licht an und sah einen Mann mit einer Maske vor sich, der in einer Hand ein Messer, in der anderen ein kleines Beil zum Fleischzerkleinern hielt. Priester A. Pipiras riß dem Ein­dringling die Maske vom Gesicht. Der Räuber schlug den Priester mit einigen Beilschlägen auf den Kopf zu Boden und verletzte ihn. Kaum noch am Leben, wurde er mit starkem Blutverlust, mit eingeschlagenem Schädel­knochen, mit ausgekurbeltem rechten Arm, in den Keller hinuntergeworfen. Einige Zeit wirtschaftete der Mörder im Pfarrhaus und schlug den zur Besinnung kommenden R. Kudarauskas mit neuen Schlägen auf den Kopf bewußtlos. Als er schließlich 1500 Rubel gefunden und noch einige Bänder für ein Tonbandgerät an sich genommen hatte, wusch er selber den blutigen R. Kudarauskas ab, legte ihm einen Verband aus einem Handtuch über die Wunde und befahl, ihn mit dem Auto des Pfarrers nach Klaipėda zu fahren. Er selbst aber hielt die ganze Zeit das Messer und das Beil in der Hand und drohte dauernd damit. Von Klaipėda aus befahl er, nach Kaunas zu fahren. Weil er zuviel Alkohol getrunken hatte, schlief der Mörder schließlich ein. 2 km vor Šilutė ging der Sprit aus. R. Kudarauskas hielt ein vorbeifahrendes Auto an und bat, ihn zu der nächsten Milizabteilung zu bringen. Die herbei­geholten Milizmänner legten dem betrunkenen Mörder Handschellen an. Es stellte sich heraus, daß es sich um den Grusinier Aleksander Galaschwili handelte, der seinerzeit in Grusinien eine Milizschule absolviert hatte.

Als die Gläubigen am 17. Oktober in der Frühe vergeblich auf ihren Pfarrer zum Gottesdienst gewartet hatten, gingen sie in das Pfarrhaus, um nach ihm zu suchen. Sie fanden den Pfarrer nach vier Stunden schwer verletzt im Keller liegend. Im Krankenhaus in Panevėžys wurde ihm eine Kopf­operation gemacht, die vier Stunden dauerte. Nach der Operation lag der Priester A. Pipiras einige Tage, ohne das Bewußtsein zu erlangen. Erst als er wieder zu sich kam, begann sich seine Gesundheit zu verbessern.

Die Umstände des Überfalls werden untersucht...

Am 16. Oktober haben die Einwohner von Pušalotas beobachtet, daß un­bekannte Personen um das Pfarrhaus spazierten. Unklarheiten entstanden dadurch, daß die Mitarbeiter der Miliz und der Rayonstaatsanwalt das Pfarrhaus am 17. Oktober in der Frühe allein durchsuchten. Erst als die Leute danach verlangt hatten, wurden die betroffenen Personen von dem Fall unterrichtet. Der minderjährige Verwandte des Pfarrers behauptet fest, in der Nacht des Überfalls, als A. Galaschwili in das Zimmer einbrach, gesehen zu haben, daß drei rauchende Männer vom Fenster wegliefen; die alte Frau behauptet, daß einige Minuten, nachdem der Mörder das Pfarr­haus verlassen hatte, ein Auto weggefahren sei, das in der Nacht in der Nähe des Pfarrhauses gestanden hatte; der Priester A. Pipiras soll ebenfalls Menschen hinter dem Fenster sprechen gehört haben.

Am 23. Oktober brachte die Rayonzeitung von Pasvalys »Darbas« — »Die Arbeit« einen kurzen Bericht über die genannten Ereignisse, in dem der Staatsanwalt S. Bietkis schreibt: »Aus eigennützigen Gründen wurde der Bürger der Stadt Pušalotas, Albinas Pipiras in der Nacht vom 16. zum 17. Oktober in seinem Haus überfallen. A. Pipiras wurde dabei schwer und Rimutis Kudarauskas leicht verletzt. Mit Hilfe der Bevölkerung wurde der Räuber noch am selben Tag gefaßt. Es wurde festgestellt, daß der 29jährige Bürger grusinischer Nationalität Aleksander Galaschwili diesen Überfall begangen hat mit dem Ziel, die persönliche Habe des Bürgers an sich zu reißen. Der Täter lebt im Gebiet von Kaliningrad und geht keiner Be­schäftigung nach. Nach vorliegenden Feststellungen hat er das Haus von A. Papiras allein überfallen.«