Luoke (Rayon Telsiai)

Am 4. März 1982 drohte die Stellvertreterin des Direktors der Mittelschule in Luoke, Tendziagolskiene, öffentlich vor der ganzen Klasse dem Schüler Lesciaukas wegen Kirchenbesuch die Note im Betragen herabzusetzen. Ende

Februar hat der Schuldirektor Limantas die Großmutter vorgeladen, die ihre fünf Enkelkinder Kikilas erzieht, und ihr gedroht: »Wenn deine Enkel auch weiter zur Kirche gehen und am Altar herumstolzieren, werden sie dir weggenommen und der staatlichen Erziehung übergeben.«

Am 12. April d. J. fragte die Geschichtslehrerin Mitkuvienė, wer von den Schülern in der Kirche gewesen ist, und verlangte zu verraten, was der Priester gesprochen hat.

Lehrerin Skriabienė verhöhnt vor der ganzen Klasse die Schüler, die zur Kirche gehen. Sie ist gerade von einem fanatischen Haß gegen sie erfüllt.

Viešvėnai (Rayon Telšiai)

Am 7. März 1982 wurde in der achtjährigen Schule von Viešvėnai eine Eltern- und Lehrerversammlung bewußt zu derselben Stunde durchgeführt, als in der Kirche Exerzitien stattgefunden haben. Während der Versamm­lung sagte die Direktorin Stancelienė: »Der Glaube treibt den Menschen zur Heuchelei. Beispielsweise wagt kein Schüler, der die Kirche besucht, das bei uns auch zuzugeben! Na, Schüler, wer von euch geht zur Kirche!?« Plötzlich stand der Schüler Pronskus auf. Die Direktorin verlor die Fassung und fing an, dem Schüler zu drohen: »Dir wird die Note im Betragen herabgesetzt!« Die Klassenleiterin versuchte, den Knaben in Schutz zu neh­men: »Direktorin, er ist einer meiner besten Schüler! « — » Spielt keine Rolle! Die Note wird herabgesetzt!« — gab Direktorin Stancelienė nicht nach. Und so wurde die Note im Betragen für folgende Schüler, die gut lernen, herabgesetzt: Antanas Pronskus — VII. KL, sein Bruder Stasys — VI. KL, ihre Schwester Marytė — IV. Kl., Daiva Končiūtė — VI. Kl. und Elena Lukauskaitė — III. Kl.

Tryškiai (Rayon Telšiai)

Am 13. April 1982 begann die Lehrerin an der Mittelschule von Tryškiai, Stasė Žukauskienė, in der VII. Klasse eine Verfolgungsaktion gegen gläu­bige Schüler. Besonders unter ihr zu leiden haben diejenigen, die bei der hl. Messe ministrieren, z. B. die Schüler Algirdas Urnikis und Juozas Ma-neikis. Die Lehrerin nennt sie Dunkelmänner, des Pfarrers Sirtautas Spei­chellecker, Schwachköpfe usw. Außerdem läßt sie in der Klasse die Schüler Aufstellung nehmen, die zu Ostern in der Kirche waren und macht vor ihren Augen den Glauben, die Kirche und die Priester lächerlich. Lehrerin

Stasė Žukauskienė gilt als die beste Atheistin im Rayon, die in der Presse viele atheistische Artikel veröffentlicht, in denen sie ständig behauptet, daß die Atheisten den Gläubigen gegenüber niemals Zwang anwenden, und daß dies unzulässig sei.

Die Klassenleiterin der VI. Kl. Bronė Kasparavičienė verfolgt ebenfalls die Schüler, die zur Kirche gehen. Sie ruft sie einzeln zum Lehrerzimmer und droht, daß sie von der Schule entfernt werden und nirgendwo anfangen können; sie lacht sie vor der ganzen Klasse aus und verspottet sie auf ver­schiedene Weise. Zu ihren Opfern zählen die Schüler: Antanas und Ro­bertas Lybikis, Algirdas Terminas u. a. Lehrerin B. Kasparavičienė wagt sogar die Eltern auszuschimpfen, daß sie ihre Kinder in die Kirche lassen und behauptet, daß für gläubige Kinder kein Platz in der Schule sein wird.

Upyna (Rayon Telsiai)

Am 31. Januar 1982, nach dem Patroziniumsfest gingen die Komsomol­sekretärin der achtjährigen Schule von Upyna, Rita Baranauskienė und die Lehrerin Baltramiejūniene in die Häuser zu gläubigen Schülern und haben auf die Schüler und ihre Eltern böse geschimpft. Nach ihren Worten haben sogar die Erwachsenen kein Recht, zur Kirche zu gehen, und für das Mit­nehmen der Kinder zur Kirche können sie vor Gericht gestellt werden.

Nevarėnai (Rayon Telšiai)

Im Mai 1982 befahl die Lehrerin der II. Kl. der achtjährigen Schule in Nevarėnai, Bielskiene, den Schülern die Hände zu erheben, die zur Kirche gehen, und danach befahl sie allen, das Kreuzzeichen zu machen. Den gläubigen Schülern wurde die Note im Betragen herabgesetzt.

Die Klassenleiterin der V. Kl. hat den gläubigen Schülern die Note im Be­tragen ebenfalls herabgesetzt. Aus Protest gegen dieses ungerechte Vorgehen der Lehrer haben die Schüler in der Schule ihre Pionierabzeichen abgelegt. Es setzten Verhöre, Suche nach den Organisatoren, Einschüchterung von Eltern ein. Als der Pfarrer Bronius Latakus das erfahren hat, machte er in der Kirche bekannt, daß die Lehrer durch ein solches Vorgehen gegen die Gesetze verstoßen. Die Lehrer wurden aktiv und versuchten, die Kinder zu überreden, daß dies alles in der Schule nicht stattgefunden hat, und den Pfarrer würden sie wegen Verleumdung vor Gericht verklagen.

Etwa 20 Eltern haben eine Erklärung an den Pfarrer geschrieben, in der sie die in der Schule geführte Verfolgung von gläubigen Schülern bezeugen.

Prienai

Am 18. Mai 1982 wurde die Schülerin der II. Mittelschule zu Prienai, Kl. X.b, Violeta Kačergiūtė, in das Kabinett des Direktors vorgeladen. Hier wartete auf sie der Sicherheitsbeamte Gudaitis. Der Tschekist hat das Mäd­chen beschuldigt, daß sie an die Gefangenen Weihnachtsgrüße geschrieben habe. Während des Verhörs hat Gudaitis die Bemerkung fallen lassen, daß alle Briefe durch ihre Hände gehen.

Am 25. Mai hat wieder derselbe Sicherheitsbeamte, als er Violeta verhörte, ihr den Weihnachtsgruß gezeigt, den die Jugend von Prienai an die Gefan­genen geschrieben hatten.