Am 26. April 1977 war in Tiesa (Die Wahrheit) ein ausführlicher Artikel des Pfarrers von Sidabravas, Hochw. Vytautas Starkus, abgedruckt: Kodel is klystkeliu pasukau (Warum ich aus den Irrwegen ausgeschert bin), in dem versucht wird, den Leser zu überzeugen, daß die wichtigste Ursache des „Augenaufgehens" von Hochw. V. Starkus - die Verleumdungen von Radio Vatikan gegen die Sowjetregierung gewesen seien. Als Beispiel bringt Hochw. V. Starkus die Tatsache, daß Radio Vatikan die sowjetischen Autoinspekteure beschuldigt hat, Hochw. J. Zdebskis den Führerschein ab­genommen zu haben, obwohl er nüchtern war. In dem Artikel behauptet der Verfasser V. Starkus, daß er mit Hochw. J. Zdebskis Umgang gepflogen habe und wisse, daß dieser gerne getrunken habe. Hochw. V. Starkus schreibt, daß er während seines Studiums im Priesterseminar zu der Überzeugung gelangt sei, daß die sowjetische Ordnung die Rechte der Gläubigen respektiere. Jeder einigermaßen kritische Leser dieses Artikels begreift, daß er vom KGB geschrieben ist, wobei allerdings die Hand von Hochw. V. Starkus benutzt wurde.

Den Priestern der Diözese Panevėžys hat Hochw. V. Starkus folgendes er­zählt. Bei seinem Eintritt in das Priesterseminar wurde er als Agent des KGB angeworben. Die Funktionäre des Sicherheitsdienstes haben ihm das Studium im Seminar unter der Bedingung erlaubt, daß er nach einigen Priesterjahren sein priesterliches Amt wegwerfen würde. Hochw. V. Starkus wäre mit dieser Forderung einverstanden gewesen und habe geglaubt, nach der Priesterweihe könnte er den Schlingen des KGB irgendwie entrinnen. Das war der Anfang der Tragödie des Hochw. V. Starkus. Moralisch gebrochen, war er nicht in der Lage, ein guter Kleriker zu sein und die Seminarleitung wollte ihn entlassen, aber durch Fürsprache einiger Priester konnte er das Seminar beenden.

Hochw. V. Starkus hat erzählt, wie die Funktionäre des Sicherheitsdienstes ihn nachts in einen Wald bei Skaistkalne (Lettische SSR) mitgenommen und mit Erschießung bedroht hätten, wenn er sein Versprechen nicht halten würde.

Hochw. J. Zdebskis bezeugt, daß er mit Hochw. V. Starkus niemals Umgang gepflogen hat und daß die in dem Artikel gebrachte Nachricht über das Be­tragen vom Hochw. J. Zdebskis eine offenkundige Lüge war.

Die Priester in Litauen sind der Meinung, daß die Diözesankurien das Betra­gen von moralisch gefallenen Priestern ernster nehmen sollten und ihnen nicht erlauben dürften, das zu zerstören, was eifrige Priester unter großen Opfern aufgebaut hätten. Ebenfalls sollte das Priesterseminar keine Priester in den Weinberg Christi entlassen, die für diese Arbeit offenkundig ungeeig­net seien.