Am 19. März 1982 hat die »Chronik der LKK« des ersten Jahrzehnts ihres Bestehens gedacht.Viele Freunde der »Chronik«, in der Heimat wie auch im Westen, beteten für sie und gratulierten der »Chronik der LKK« zu dieser Gelegenheit. Zahlreiche Gratulationen erreichten die Redaktion der »Chronik der LKK« durch die Rundfunkwellen des Radiosenders Vatikan, »Liberty« und »Stimme Amerikas«.

Wir danken

für die Solidarität,

für die ermutigenden Worte,

für die Christliche Liebe!

Wir danken

den Redaktionen der litauischen Sendungen des Radio Vati­kan, Radio »Liberty« und »Stimme Amerikas«; dem Regisseur Jonas Jurašas und der litauischen Jugend der Auswanderer für die vorbereiteten Rundfunksendungen; den Internationalen Komitees von V. Petkus und N. Sadūnaitė; der Aktion Fatima 77; der Christian Solidarity International und den vielen Freunden Litauens für ihre Gratulationen und Gebete.

Wir danken

Ihnen, daß Sie uns im Kampf für Gott und das Vaterland nicht allein gelassen haben!

In der Nacht vom 2. zum 3. April 1982 wurde der »Panų Kalnas« (Jung­frauenhügel), der sich innerhalb der Grenzen der Pfarrei Ž. Kalvarija be­findet, verwüstet: Die Kapelle und zwei Kapellchen wurden abgerissen, sogar ihre Fundamente abgebrochen. Die Denkmäler aus Eisenbeton, alle Kreuze und die Umzäunung wurden zerstört... In derselben Nacht wurden Kreuze neben der Autobahn Varniai — Telšiai, in den Dörfern Kungiai und Jomantai wie auch das Kreuz im Dorf Anulėnai, neben der Autobahn Pa­langa—Šiauliai abgerissen. (Dieses schöne Kreuz der Pfarrei Eigirdžiai wurde seit Alters her von den Gläubigen besonders geliebt und geschmückt; vor ihm wurden die Gelübde abgelegt.)

Die Gläubigen sind außerordentlich entsetzt; ihre Klageschriften ergossen sich an den Ministerrat der LSSR, an das ZK der KPL, an das Ministerium für Kultur, an die atheistische Redaktion der Fernsehsendung »Argumente«, an das Komitee der Katholiken zur Verteidigung der Rechte der Gläubigen, an den Militärstaatsanwalt der UdSSR. Einige Delegationen der Gläubigen wandten sich an die verschiedenen Rayonbehörden. Als die Gläubigen von dieser Entweihung des Hügels erfuhren, haben sie sehr lebhaft mit einer Fürbitteaktion begonnen: Sie bestellen Hl. Messen, empfangen die Sakra­mente, reisen mit Fahrzeugen oder sogar zu Fuß, manchmal wie ein ununter­brochener Fluß, zu dem Hügel. So wurden z. B. am 2. Mai um 15 Uhr 40 Personenautos gezählt. Die aus dem Wasser herausgezogenen Kreuze und Sta­tuetten, mit Trauerbändern umbunden, werden wieder hingestellt; auf dem Berg selbst und im Wald werden neben dem Weg aus Holzstückchen und Steinchen kleine Kreuzchen ausgelegt. Am Weg zum Jungfrauenhügel wurde ein neues Kreuz aufgestellt. Auch in den Dörfern Anulėnai und Vembutai erhoben sich neue Kreuze. Am 24. April 1982 wurde in Rainiai den Mär­tyrern Niederlitauens ein neues Kreuz errichtet; die Gottlosen aber vernich­teten es am 26. April.

Am 6. Juni 1982 spendete der Apostolische Administrator der Erzdiözese Kaunas und der Diözese Vilkaviškis, Bischof Liudvikas Povilonis, in der Kathedrale zu Kaunas folgenden Diakonen die Priesterweihe:

Arnašius Albinas Brilius Vytautas Degutis Zenonas Čiupala Stasys Filipčik Anton Gražulis Juozas

Gvazdovič Kasimir Kulvietis Edmundas Meilius Kazys Nestiukas Leonidas Norkūnas Juozas

Orantas Aloyzas Petraitis Alfonsas Puzonas Rokas Vaselka Žygintas Vilutis Kęstutis

In den Monaten März und April 1982 führten die Mitarbeiter des Rates für Religionsangelegenheiten in ganz Litauen »Seminare« für die Pfarrko­mitees, die man »Zwanziger« nennt (sie bestehen aus 20 Mitgliedern) durch, an denen auch die Mitglieder der atheistischen Stützpunkte teilgenommen haben. Den Priestern war streng verboten, daran teilzunehmen. Ein ähnliches »Seminar« fand am 24. März 1982 auch in Vilkaviškis statt. Der Stellvertreter des Vorsitzenden des Rayonexekutivkomitees erzählte, daß in den Pfarreien Pajevonys, Kybartai und Didvyžiai »ungeeignete« Pre­digten gehalten werden, daß es noch vorkommt, daß die Priester die Kaiende einsammeln, d. h. die Gläubigen vor Weihnachten besuchen, wie z. B. in Vilkaviškis. In der Pfarrei Kybartai bekleidet der Pfarrer das Amt des Vor­sitzenden des Pfarrkomitees selbst. Nicht alle Pfarreien bitten die Behörden des Rayon um Erlaubnis, damit Priester zur Aushilfe kommen können. In Kybartai sei ein selbsternannter Priester erschienen, der nirgends studiert habe, nicht zum Priester geweiht sei und keine Erlaubnis für priesterliche Tätigkeit von der Regierung besitze (Priester Jonas Matulionis — Red.). Nachher sprach der Bevollmächtigte des RfR Anilionis selbst. Er erzählte, daß 89 Prozent der Pfarreien einen Pfarrer haben und nur 11 Prozent ohne Pfarrer sind. Deswegen »sorgt« seine Behörde dafür, daß das Priesterseminar mehr Kandidaten aufnehmen darf. Der Bevollmächtigte machte klar, daß die Katholiken Litauens ein Journal religiösen Inhalts haben könnten.

Am 27. Mai 1982 waren alle Dekane der Erzdiözese Kaunas und der Diözese Vilkaviškis in die Kurie der Erzdiözese Kaunas eingeladen. Man weiß nicht aus welchem Grund — ob deswegen, weil der Bischof L. Povilonis es so verlangte, oder ob der Bevollmächtigte des RfR Anilionis einen Streik der Dekane befürchtete — diesmal die Prozedur der »Gehirnwäsche« nicht im Exekutivkomitee, sondern in der Kurie durchgeführt wurde. Der General­vikar Liudvikas Mažonavičius hat heimlich die Dekane gebeten, sie möchten das Gespräch nicht mit unangenehmen Fragen verschärfen, d. h. sie möchten die Tatsachen der Verfolgung der Kirche nicht hervorheben. Wir geben die Grundgedanken des Bevollmächtigten Petras Anilionis wie­der. Der Redner freute sich, daß es Dekane gibt, die von den Priestern ver­langen, die Gesetze der Regierung einzuhalten. Es gibt viele Priester, die sich an der extremistischen Bewegung nicht beteiligen. (Gute Dekane sind für den Bevollmächtigten jene, die die Interessen der Kirche verraten, die extre­mistische Bewegung aber ist die Tätigkeit der Priester, die der sowjetischen Regierung nicht gefällt — Bern, der Red.). Nach der Meinung des Bevoll­mächtigten sind der Bischof L. Povilonis, der Generalvikar L. Mažonavičius und die Kanzler Jonas Kavaliauskas und Antanas Bitvinskas fähig, für gute Ordnung zu sorgen.

Der Bevollmächtigte bedauerte, daß es solche Priester gibt, die nach Ab­schaffung der sowjetischen Gesetze über die religiösen Kulte streben. Nach der Meinung des Redners möchten solche extremistisch gesinnten Priester gerne in den Pfarreien ohne Wissen des Exekutivorgans »wirtschaften«. Sie reden gerne gegen die Lehrer, verlangen nach einem religiösen Journal und sprechen im Namen aller Priester. Der Bevollmächtigte versicherte, daß ein religiöses Journal in Vorbereitung sei; es wird aber nicht so aussehen wie die »Chronik«, und wird den Auslandsimperialisten nicht dienen.

Telšiai

Am 12. April 1982 entließ die Bildungsabteilung des Rayons Telšiai die Lehrerin für deutsche Sprache und gleichzeitig Klassenlehrerin der XI. Klasse an der Mittelschule zu Žarėnai, Stefanija Juozumaitė, wegen ihrer religiösen Überzeugung von der Arbeit. Die Lehrerin Stefanija Juozumaitė geht schon seit zwei Jahren beinahe jeden Tag öffentlich in die Kirche. Seit einem Jahr schon wird die Lehrerin von der Direktorin der Schule, Jankauskienė, der Parteiorganisation und dem Tschekisten Norkūnas verfolgt. Ein Vertreter des Bildungsministeriums, anfangs April angekommen, hat ihr ebenfalls mit der Entlassung gedroht. Der Tschekist Norkūnas ängstigte andauernd die Lehrerin und schlug ihr einen Ausweg vor: wenn sie einverstanden wäre, im Sicherheitsdienst mitzuarbeiten, dann könne sie auch weiterhin als Leh­rerin arbeiten und die Kirche besuchen. Außerdem schlug er vor, sie sollte über die Predigten des Priesters J. Kauneckas Bericht erstatten. Am 12. April (Ostermontag) wurde die Lehrerin, ohne daß sie wie das Ge­setz es verlangt, zwei Wochen vorher verwarnt worden wäre, von der Arbeit entlassen. Die Direktorin Jankauskienė erklärte ihr: »Seit Ostern bist du noch nicht nüchtern geworden und bist ab heute entlassen. Morgen kannst du dein Arbeitsbüchlein und dein Gehalt in der Bildungsabteilung abholen.« Sie erlaubte der Lehrerin nicht einmal, die schriftlichen Schularbeiten den Schülern zurückzugeben. »Es wird auch ohne dich jemand dasein, der sie zurückgibt!« — stellte die Direktorin klar.

Nach würdevoller Verbüßung ihrer Strafe kehrte Genovaitė Navickaitė am 17. April 1982 aus dem Straflager zu Panevėžys zurück. Genovaitė Navic­kaitė wurde am 24./25. Oktober 1980 zu zwei Jahren Freiheitsentzug bei Verbüßung der Strafe in einem Lager verurteilt und in das Frauengefängnis nach Panevėžys gebracht, wo nach kurzer Zeit die »Umerziehung« begonnen hat.

Die Inspektorin der Oberativabteilung hat Ende April 1980 der Navickaitė einige ihrer Briefe zurückgegeben, in denen sie geschrieben hatte, daß nicht alle ihre Briefe die Adressaten erreichen und daß die Lagerleitung ihr keine persönlichen Begegnungen zubillige. Die Inspektorin begann dabei, der Ver­urteilten die ungeschriebenen, für die Gefangenen aber verbindlichen Regeln der Korrespondenz zu erklären — was man schreiben darf und was nicht. Sie hat streng verboten, die Briefe zu numerieren und verwarnte sie; wenn die Gefangene die Regeln mißachten wird, dann wird sie bestraft. Dieselbe In­spektorin ermutigte die Navickaitė, sich mehr mit den kriminellen Verbre­cherinnen zu befreunden. Meiden aber sollte sie die Ona Vitkauskaitė, die wegen der Vervielfältigung der »Chronik der LKK« verurteilt und in dem­selben Lager gewesen ist.

Alytus

Am 6. Mai 1982 hat ein Milizbeamter den Priester Kazimieras-Mindaugas Žilys bei der Kirche angehalten und ihm erklärt, daß sie sein Zimmer (in Alytus, Penemunykėliu 5.) durchsuchen möchten. Denn in Kaunas ist der Bürger Voveris festgenommen worden, der von Priester K. Žilys bestellte Katechismen gedruckt haben soll. Während der Durchsuchung sind eine Menge Katechismusblätter in Litauisch und Polnisch mitgenommen worden. Nach der Durchsuchung wurde Priester K. Žilys mehrmals verhört. Er wurde auch zu einer Gegenüberstellung mit Voveris zusammengeführt. Voveris erkannte den Priester. Der Untersuchungsbeamte versuchte, nötige Beweise aus dem Priester K. Žilys herauszubekommen; er aber verweigerte die Aus­sage. Bei der Entlassung des Priesters nach Hause legte ihm der Unter­suchungsbeamte Hausarrest auf.

Kaunas

Anfangs Mai 1982 ist eine Gruppe Milizmänner in das Priesterseminar ge­kommen und hat bei dem Seminaristen des III. Kursus, Petras Linkevičius, eine Durchsuchung gemacht. Anschuldigende Sachen wurden nicht gefunden. Es scheint so, daß die Durchsuchung deshalb durchgeführt wurde, weil man die Hersteller der religiösen Drucksachen — Katechismen und Gebetbücher — finden wollte.

Aus einem Brief von Vytautas Skuodis, geschrieben anfangs Februar 1982:

... Bald ist es schon ein Jahr, seitdem ich hier bin (V. Skuodis ist seit 9. Februar 1981 im Straflager — Red.). Nicht einmal die feierlichen Sendungen im Fernsehen habe ich angeschaut, aber nicht deswegen, weil ich irgendwas gegen sie hätte. Es gibt einfach »keine Zeit«, weil ich ganz gierig nach Lesen bin. Ich habe mich schon immer danach gesehnt, mit meinen Gedanken allein zu sein und ich bin bemüht, jede Minute sinnvoll auszunützen. Dieser pas­siven Information, die zuerst zerstreut, nachher aber eine Art seelischer Leere hinterläßt, bin ich schon lange überdrüssig; ich bin einer solchen kul­turellen Art gegenüber gleichgültig.

Man darf sich nicht wünschen, daß die Zeit schneller verfliegen solle. Sie vergeht auch so schon viel zu schnell. Wenn das Leben sinnvoll und inhalts­voll ist, dann muß man es wenigstens im Geiste möglichst lange leben.

Irgendwo habe ich, seit ich hier bin, gelesen, daß das Schöne, Gute und Wahre in der Welt von der ewigen Wahrheit geschaffen wird, die die Gläu­bigen Gott nennen. Ich bin tatsächlich glücklich.

Ich danke allen herzlich, die mir schreiben. Allen, allen für ihre Grüße und Glückwünsche mein herzliches Dankeschön. Grüßen Sie alle, die sich an mich erinnern und übergeben Sie ihnen meine herzlichsten Wünsche. Möge Gottes Segen Euch alle begleiten und Euere Herzen mit göttlichen Gnaden erfüllen.«

Viduklė

An das Volksgericht des Rayons Raseiniai Klageschrift

des Bürgers Svarinskas Alfonsas, (Sohn des) Vaclovas, wohnhaft in Viduklė, Šaltinio gt. Nr. 1

Am 20. März dieses Jahres habe ich von der Administrativkommission bei dem Exekutivkomitee des Rates für Volksvertreter Rayon Raseiniai einen Beschluß bekommen, datiert mit 16. März 1982, in dem geschrieben steht:

Der Pfarrer der religiösen Gemeinschaft von Viduklė hat am 20. Februar 1982 um 21 Uhr eine Versammlung von Kindern im Pfarrhaus veranstaltet, an der etwa 30 Kinder teilgenommen haben. An dieser Versammlung nahmen auch etwa 15 Eltern teil. Die Kinder führten während der Versammlung ein Schauspiel auf. Die Teilnehmer des Schauspiels waren geschminkt und wie die dargestellten Personen des Stückes angezogen. Auf diese Weise hat er die Verordnung des Präsidiums des Obersten Rates der LSSR vom 12. Mai 1966 »Wegen der administrativen Verantwortlichkeit bei Verletzung der Gesetze über religiöse Kulte« verletzt. Für den Bürger Svarinskas Alf. (Sohn des) V. ist eine Administrativstrafe von 50 Rubel zu verhängen. Dieser Beschluß ist juristisch unbegründet und ungerecht.

Erst als vier Monate dieses Jahres schon verstrichen waren, haben die Priester Litauens endlich einen liturgischen Kalender » Katalikų kalendorius —žinynas«

(»Kath. Kalender — das Wissenswerte für Katholiken«) bekommen. Die Katholiken haben in Wirklichkeit keinen »Katholischen Kalender« bekom­men. Je einen Kalender haben nur die Kirchen und die Priester bekommen. Eine Freude hat der »Katholische Kalender« den Priestern nicht bereitet, denn sein Ziel ist deutlich propagandistisch. Wir finden in diesem Kalender nicht nur Verschweigen der Wahrheit, sondern auch reine Lügen und rein propagandistische Abweichungen von der Wahrheit.

Im Kalender wird (auf der Seite 72) verschwiegen, wer der Apostolische Administrator der Diözese Kaišiadorys ist (der verbannte Bischof Vincentas Sladkevičius!). Genannt wird aber nur der Kapitularvikar. Auf ähnliche Weise wird auf der Seite 111 der Apostolische Administrator der Erzdiözese Vilnius, Bischof Julijonas Steponavičius, schmählich verschwiegen.

Kaunas

Im Mai 1982 fand in Moskau eine Konferenz der Vertreter aller Religionen der Welt zur Frage des Friedens statt. Der Bevollmächtigte des RfR Litauens schickte zu dieser Konferenz den Bischof Liudvikas Povilonis, den General­vikar Mgr. Liudvikas Mažonavičius und den Rektor des Priesterseminars Dr. Viktoras Butkus. Die Gläubigen und Priester Litauens stimmen nicht zu, daß die Geistlichen an solchen Konferenzen teilnehmen sollten, weil die von Moskau vorbereiteten »Konferenzen zur Verteidigung des Friedens« nur eine Heuchelei von Anfang bis Ende ist. Jene Geistlichen, die sich der Gewalt beugen, sollten wenigstens nicht im Namen der Gläubigen und der Priester reden, sondern nur im eigenen Namen.

Die Teilnehmer der von den Sowjets vorbereiteten Veranstaltungen »zur Verteidigung des Friedens« sollten den Gedanken des Hl. Vaters Johannes Paul II. nicht vergessen: »Wenn man den Frieden will, dann ist es notwendig, die Freiheit und die Rechte des Menschen zu achten!« Die gläubigen Men­schen würden ihren Oberhirten dankbar sein, wenn sie bei den Konferenzen »zur Verteidigung des Friedens« die Rechtlosigkeit und die erfahrenen Be­nachteiligungen der Katholischen Kirche in Litauen an die Öffentlichkeit brächten.

Die im Jahre 1981 nach Litauen gekommenen Bischöfe Deutschlands haben gesagt: »Keiner von uns nimmt an der Friedenskonferenz in Berlin teil. Ihr aber dient der Propaganda, die vom Frieden schreit, euch aber unterdrückt.« Die Katholiken Litauens verstehen überhaupt nicht die Geistlichen der westlichen Welt, die sich von Moskau an der Nase herumführen lassen. Man kann noch verstehen, daß Geistliche gezwungenermaßen zu diesem Spek­takel »zur Verteidigung des Friedens« fahren. Wie kann man aber jene recht­fertigen, die freiwillig hinfahren — sie verteidigen weder die Rechte der Gläubigen, noch erweisen sie dem wahren Frieden einen Dienst.

Leipalingis

An den ersten Sekretär des ZK der KP LSSR P. Griškevičius Erklärung

des Grigas Antanas, (Sohn des) Antanas, wohnhaft in Rayon Lazdijai, Leipalingis, Naujoji g-vė 13.

Im Jahre 1978 wurde mein Sohn Robertas Grigas, nachdem er alle Auf­nahmeprüfungen sehr gut bestanden hatte, in die Fakultät für ausländische Sprachen des Staatlichen Pädagogischen Instituts zu Vilnius, für ein Spezial­Studium der deutschen Sprache aufgenommen. Die Semesterprüfungen im I.

wie auch im II. Kursus bestand er ebenfalls sehr gut und er bekam deswegen ein höheres Stipendium und wurde als erster mit einem Abzeichen ausge­zeichnet. Robertas war aber nicht nur begabt und fleißig, sondern auch, wie die Kuratorin, Oberlektorin Mikalauskienė und andere Lektoren ihn uns Eltern charakterisiert haben, Nichtraucher, einer der keine alkoholischen Getränke zu sich nimmt, keine Fluchwörter gebraucht und, was schon »sehr schlimm« sei, ein Jugendlicher, der selbständig denkt. Und gerade solche, wie es sich herausstellt, sind auf unseren Hochschulen unerwünscht. Es zeich­neten sich sehr augenscheinliche Bemühungen ab, ihn loszuwerden.

»Lietuvos ateitis« (»Die Zukunft Litauens«) Nr. 1. Das ist eine neue Unter­grundveröffentlichung, die speziell für die Jugend bestimmt ist. Die erste Nummer der »Lietuvos ateitis«, die eine große Beachtung gefunden hat, erschien im Januar 1982. »Es wurden viele kritische Bemerkungen und gute Vorschläge gemacht... Das alles spricht sehr deutlich dafür, daß man für die Jugend eine Veröffentlichung braucht, in der man eigene Gedanken und Überzeugungen frei aussprechen kann. Die aufgegriffenen Probleme zu be­sprechen ist nicht nur nützlich, sondern auch notwendig (»Lietuvos ateitis« Nr. 2).

»Lietuvos ateitis« Nr. 2 widmet viel Platz dem Andenken an den zweiten Jahrestag seit dem Tode von Priester Virgilijus Jaugelis; sie macht die Ju­gend näher bekannt mit der Persönlichkeit des Priesters V. Jaugelis. Es werden Aussagen von Jugendlichen wiedergegeben, die ihn näher gekannt hatten.

Ketten der Gefangenschaft, damit du frei leben und

Balys Gajauskas
Anastazas Janulis
Gintautas Iešmantas
Mečislovas Jurevičius

Petras Paulaitis 
Viktoras Petkus 
Vytautas Skuodis 
Algis Slatkevičius
Antanas Terleckas 
Vytautas Vaičiūnas 
Julius Sasnauskas 
Povilas PečeliūnasSergej Kowaliow und andere tragen die glauben darfst!