Veiviržėnai (Rayon Klaipėda)

In der Nacht vom 27. zum 28. Juli 1982 wurde in der Kirche von Veiviržėnai das Allerheiligste Sakrament geschändet. Die Übeltäter drangen in die Kirche ein, zerstörten den Hauptaltar und stahlen den Tabernakel mit dem Aller-heiligsten Sakrament. Nach etwa einem Monat wurde der Tabernakel in einem Wald etwa 5 km entfernt gefunden, das Allerheiligste Sakrament war nicht mehr im Tabernakel.

Am 22. August 1982 fand in der Pfarrkirche von Veiviržėnai wegen der Schändung des Allerheiligsten Sakramentes ein Fürbittgottesdienst statt. Er begann um 10 Uhr und endete am Abend um 19 Uhr. Die große Kirche war voll mit Menschen. An den Gottesdiensten nahm die Jugend aus Gargždai, Kretinga und anderen Ortschaften Niederlitauens teil. Die hl. Messe wurde auf einem im Mittelschiff provisorisch eingerichteten Altar gefeiert. Die Abendmesse konzelebrierten die Mitglieder des Komitees der Katholiken zur Verteidigung der Rechte des Gläubigen — die Priester Vincas Vėlavičius, Jonas Kauneckas und Alfonsas Svarinskas.

»Nicht alle in Litauen nennen ein und dieselbe Erscheinung mit gleichem Namen. Die Gottlosen nennen eine Aktion gegen die Kirche ideologischen Kampf. Wir aber, die Gläubigen, nennen sie ideologisches Rowdytum, denn wie kann man es ideologischen Kampf nennen, wenn ein Mensch geschlagen wird, dem die Hände gebunden sind? Die Katholische Kirche in Litauen ist nicht nur gebunden, sondern auch gefesselt. Am besten kann man also diesen Kampf ein ideologisches Rowdytum nennen, das sich in den letzten Jahren in einen ideologischen Satanismus entartet hat.

Dieser Satanismus fügt uns, den Gläubigen, zwar tiefe Schmerzen zu. Er zeigt aber auch das wahre Gesicht der Regierungsgottlosen und vereinigt uns dadurch noch mehr mit der Kirche und mit Gott« — erklärte der Prediger Priester Alfonsas Svarinskas. Nach dem Gottesdienst sprach der Priester Jonas Kauneckas anhand von Beispielen der sowjetischen Literatur über den durch die Gottlosen gleichgeschalteten verkrüppelten Menschen, der nicht mehr weiß, was er tut. Schuld an allem sind also nicht nur die einzelnen Menschen, sondern auch das ganze Erziehungssystem, das das Volk in eine Sackgasse geführt hat.

Während des Gottesdienstes wurden 1500 Kommunionen ausgeteilt, zahl­reiche Priester der Nachbar-Pfarreien nahmen daran teil.

Des Jahrestags der Schändung des Allerheiligsten Sakramentes wurde im Sommer 1982 in Pažėrai (Rayon Kaunas) und in Viduklė (Rayon Ra­seiniai) gedacht. In Pažėrai sprach der Pfarrer von Garliava Präl. Andrius Gustaitis. In Viduklė — der Pfarrer von Tabariškiai Priester Petras Dumbli­auskas, der sogar 10 Predigten gehalten hat. Der Prediger sprach feurig, offen — mit den Tatsachen des Lebens begründete er seine Behauptungen. Nach den Feierlichkeiten wurde Priester Petras Dumbliauskas in die Staatsanwalt­schaft der Stadt Kaunas vorgeladen, wo der Stellvertreter des Staatsanwaltes der Republik Bakučionis ihm vorwarf, daß er die sowjetische Ordnung ver­leumdet habe.

Nevarėnai (Rayon Telsiai)

In der Nacht des 8. Juli 1982 wurde aus dem Kapellchen, das sich auf dem Friedhof von Nevarenai befindet, eine kunstvolle Engelstatuette gestohlen. Eine Woche später, in der Nacht des 14. Juli, wurden aus demselben Ka­pellchen eine Marien-, eine Christus- und eine zweite Engelstatue gestohlen. Am 23. Juli wurde aus einem Kapellchen, das sich am Kirchhof befindet, eine hölzerne Engelfigur und aus dem nebenan stehenden Säulenkapellchen eine hölzerne St.-Antonius-Statue entwendet.

Lauksoda (Rayon Telšiai)

In der Nacht des 24. August 1982 wurde aus dem Kapellchen, das sich auf dem Kirchhof der Kirche von Lauksoda befindet, eine kunstvolle Statuette des St. Florian, vom Staat als Volkskunstdenkmal geschützt, entwendet.

Lieplaukė (Rayon Telšiai)

In der Nacht des 24. August 1982 wurde aus dem Kapellchen, das neben der Straße nach Žarėnai steht, eine große Statue des St. Johannes des Täufers geraubt. Die Statue war in der Liste der vom Staat geschützten Volksdenk­mäler eingetragen.

Tūbausiai (Rayon Kretinga)

In der Nacht des 27. August 1982 haben Verbrecher, die durch das Fenster der Sakristei in das Innere eindrangen, die Kirche von Tūbausiai verwüstet: sie beschädigten einen metallenen Tabernakel am Hauptaltar, zerbrachen die Tabernakel der Seitenaltäre, raubten die Reliquienhalter, zwei Schein­werfer für die Beleuchtung des Altars, nicht wenige Kerzen und ein Zingu-lum, durchwühlten alle Schränke mit Gewändern der Kirche und alle Schub­läden.

Telšiai

Am 7. September 1982 wurde am Morgen an der Tür der Kathedrale von Telsiai ein Paket gefunden, in dem sich ein zerbrochenes Kommuniongefäß ohne Deckel befand.

Gargždai (Rayon Klaipėda)

Der Bevollmächtigte des RfR Petras Anilionis kam am 19. März 1982 nach Gargždai, wohin er alle Mitglieder der Kirchenkomitees des Rayons Klai­pėda eingeladen hatte. An der Versammlung nahmen der Stellvertreter des Vorsitzenden des Rayonexekutivkomitees von Klaipėda Leita und die Stell­vertreterin des Exekutivkomitees für religiöse Angelegenheiten Blažienė teil. Der Bevollmächtigte des RfR P. Anilionis lobte in seiner Rede die sowjeti­schen Gesetze, die die menschlichsten in der ganzen Welt seien, da sie gänz­liche und vollkommene Gewissensfreiheit gäben. Sie würden sogar solche Extremisten-Priester dulden, wie Alfonsas Svarinskas, Sigitas Tamkevičius, Jonas Kauneckas, Vytautas Skiparis und ihnen ähnliche, die in ihren Pre­digten — nach den Worten des Bevollmächtigten — »die Gläubigen, beson­ders aber die Jugend, demoralisieren und die sowjetische Wirklichkeit ver­leumden«.

Die Prozession der Gläubigen nach Šiluva nannte P. Anilionis antisowjetisch.

»Wir werden alle bestrafen, die sie organisieren oder daran teilnehmen werden« — drohte der Bevollmächtigte.

Als die Mitglieder der Komitees fragten, wann die Kirche Königin des Friedens zu Klaipėda zurückgegeben werde, versicherte der Bevollmächtigte des RfR P. Anilionis, daß er sie nie zurückgeben werde, ja er versuchte die Versammelten zu überzeugen, daß die Regierung die Kirche mit Einver­ständnis des Volkes weggenommen habe.

»Wir geben Euch eine Genehmigung, um die jetzige Kirche zu vergrößern. Ich habe gehört, daß Ihr wieder Unterschriften sammelt. Euere Unterschrif­ten werden nichts helfen. Ihr könnt sie meinetwegen kiloweise einschicken«, höhnte P. Anilionis. Nach solchen Worten des Bevollmächtigten standen einige Mitglieder der Komitees auf und gingen aus dem Saal hinaus. In der Beantwortung der Frage, wann er erlauben werde, daß Bischof Julijonas Steponavičius und der Bischof Vincentas Sladkevičius wieder ihr Hirtenamt ausübten, beklagte sich Anilionis, daß es ihnen schon lange erlaubt sei, ihre Posten einzunehmen, nur seien die Forderungen der genannten Bischöfe so groß, daß die Regierung mit ihnen nicht einverstanden sein könne.

Kybartai (Rayon Vilkaviškis)

Am 14. August 1982 reiste eine Gruppe von Gläubigen aus der Pfarrei Kybartai gemeinsam mit dem Pfarrer Sigitas Tamkevičius, mit einem gemie­teten Omnibus des Omnibusparks von Vilkaviškis, in den Rayon Šiauliai, um dort aus Anlaß des Sterbetages eines Menschen zu beten und um unter­wegs die eine oder andere berühmte Ortschaft Litauens zu besuchen. Als sie zu der Straße, die zum Berg der Kreuze führt, kamen (bis zum Berg waren es noch etwa 2 km), mußte der Omnibus anhalten — ein von der Verkehrs­polizei absichtlich aufgestelltes Verbotszeichen erlaubte nicht, weiter zu fahren. Die Gläubigen ließen den Omnibus auf der Hauptstraße zurück und zogen zu Fuß, den Rosenkranz betend, in Richtung Berg. Sowohl auf dem Weg wie auch am Berg der Kreuze befanden sich Mitarbeiter der Verkehrs­polizei und Sicherheitsbeamte. Nachdem sie gebetet und den Berg der Kreuze besichtigt hatten, kehrten die Wallfahrer zu der Straße zurück, aber der Omnibus war nicht mehr da. Der neben der Straße wachhabende Polizist weigerte sich, ihnen zu helfen. Dann zogen die Leute bei Regen, den Rosen­kranz betend und heilige Lieder singend, in Richtung Šiauliai. Als sie den Omnibus bei der Verkehrspolizei der Stadt Šiauliai nicht fanden, wandten sie sich an das Komitee des Staatssicherheitsdienstes des Rayons Šiauliai, wo den Gläubigen erklärt wurde, daß man von dem Vorkommen nichts wisse, aber vor kurzem solle von der Polizei angerufen und mitgeteilt wor­den sein, daß der Omnibus im Hof der Polizeistation stehe und auf die Rei­senden wartete. Bei der Polizei aber erklärten die Beamten voller Spott, daß man nach der Überprüfung der Papiere den Busfahrer freigelassen habe, wo er aber hingefahren sei, wisse man nicht.

»Vielleicht ist der Kraftfahrer erschrocken und ist nach Hause gefahren« — höhnte der verantwortliche Mitarbeiter der Verkehrspolizei.

Es wurde Abend, und die Leute, die den Omnibus für zwei Tage gemietet, aber nur 6 Stunden lang benützt hatten, waren hungrig und müde. Die Ver­pflegung und andere Sachen, bei manchen sogar die Kleider, waren im Omnibus geblieben. Einige hundert Kilometer weg von Zuhause entfernt, waren sie gezwungen, andere Transportmittel zu suchen, um nach Hause zu kommen. Um Mitternacht wieder zu Hause angekommen, versammelten sich alle in der Kirche von Kybartai, wo sie beim Opfer der Hl. Messe Gott dankten und für die ihnen im Laufe des Tages begegneten Regierungsbeam­ten beteten, trotz deren Hasses gegen den Glauben und die Gläubigen.

Am nächsten Tag stellte sich heraus, daß nach dem Verlassen des Omni­busses durch die Pilger ein Sicherheitsbeamter zum Busfahrer gekommen war und streng befahl, nach Šiauliai zu fahren. Als der Busfahrer versuchte, sich zu widersetzen und fragte, was mit den Leuten geschehe, sagte der Tschekist ironisch, daß die Pilger zu Fuß nach Hause kommen würden. Der Omnibus wurde in die Rayonabteilung des Komitees für Staatssicherheit von Šiauliai geschickt, wo der Kraftfahrer drei Stunden lang verhört und eingeschüchtert wurde. Nach dem Verhör wurde ihm in die Wagenpapiere geschrieben, daß er unmittelbar in die Garage nach Vilkaviškis fahren müsse. Das Geld für die Miete des Omnibusses zahlte die Regierung den Gläubigen nicht mehr zurück.

Vilnius

Der Stellvertreter des Bevollmächtigten des Rates für Religionsangelegen­heiten Juozėnas erklärte gegenüber Priestern, daß die Priester Alfonsas Svarinskas, Sigitas Tamkevičius und Jonas Kauneckas äußerlich schon ruhi­ger geworden seien und der Priester Vincas Vėlavičius sich überhaupt »ab­gesetzt« habe, in Wirklichkeit haben sie aber ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Chronik gerichtet.

Nach Meinung von Juozėnas will S. Exz. Bischof Julijonas Steponavičius selber nicht arbeiten, und deswegen werde ihn auch die Chronik in Zukunft nicht mehr als Märtyrer bezeichnen.

Der Tschekist, der in ein Schafsfell geschlüpft war, sondierte, indem er diese Gerüchte verbreitete, wie die Priester darauf reagieren würden — würden sie zustimmen oder nicht?

Vilnius

Seit Juni 1982 hat sich die sowjetische Regierung bemüht, den Priester R. Černiauskas aus der St.-Michael-Kirche in Vilnius zu versetzen. Den Regie­rungsgottlosen paßte es nicht, daß sich zu den Predigten des Priesters Ricar­das Černiauskas jeden Sonntag die Menschen massenweise versammelten, besonders aber viel Jugend.

Als die Gläubigen von dem Versuch, den Priester zu versetzen, hörten, schickten sie Delegationen zu dem Administrator der Erzdiözese, dem Prie­ster Algirdas Gutauskas, damit er der Schikane der Regierung nicht nach­gäbe und ihren geliebten Priester nicht versetze. Später wandten sie sich selber an das Amt des Bevollmächtigten des RfR. P. Anilionis versuchte dabei, einer der Delegationen vorzuspielen, daß er nicht einmal gehört habe, daß Priester R. Černiauskas versetzt werde. Als er aber in Erregung geriet, verriet er sich selber, daß er alles in die Wege geleitet hatte. Ungeachtet des ständigen Protestes der Gläubigen, der Erklärungen mit Hunderten von Unterschriften, trotz verschiedener Delegationen, mußte der Priester R. Černiauskas am 26. September von der Pfarrei St. Michael Abschied nehmen. Bei dieser Gelegenheit überreichten ihm die Jugend und die Gläubigen viele Blumen und bedankten sich herzlich für sein Vorbild als Priester, für seine Opfer und Gebete. In seiner Antwort bedankte sich Priester R. Černiauskas zuerst bei S. Exz. Bischof Julijonas Steponavičius, der ihm eine besondere, unverdiente Aufmerksamkeit gezeigt habe, weil er zu ihm wie ein richtiger Vater war. Außerdem forderte Priester R. Černi­auskas die Gläubigen auf, zu beten und Gott für einen Hirten so großen Geistes zu danken, in dessen Herzen alle Freuden und Leiden der Gläubigen einen Anklang fänden. Er selbst wolle sein kleines Opfer mit dem großen Leiden des verbannten Bischofs verbinden.

Priester R. Černiauskas teilte den Gläubigen auch mit, daß ihm jetzt in Vilnius nur erlaubt sei, in der Kirche St. Peter und Paul die hl. Messe zu feiern und die Beichte abzunehmen. Predigten zu halten, ist ihm verboten. Es ist allen klar, daß diese Versetzung ein Racheakt der sowjetischen Re­gierung wegen der fleißigen Arbeit des Priesters mit der Jugend und mit den Gläubigen ist. Der Priester erinnerte aber trotzdem am Schluß seiner Abschiedsrede daran, daß er nicht bereue, das getan zu haben, was ihm sein Gewissen diktierte. Wenn er alles noch einmal von Anfang an beginnen müßte, dann würde er wieder nach Molėtai fahren, um dort Exerzitien zu führen. Er würde wieder so arbeiten, wie es Christus und die Cañones der Kirche verlangen.

Paveisininkai (Rayon Lazdijai)

In Paveisininkai, Gemeinde Kapčiamiestis, befindet sich eine von der Re-rierung nicht registrierte Kirche. Auf Bitten der Gläubigen feiert der Priester

I. Plioraitis seit 30. Mai 1982 jeden ersten Sonntag im Monat und an Ab­laßfeiertagen in der Kirche von Paveisininkai die hl. Messe und versorgt die Gläubigen.

Am 3. Oktober 1982 wurde in der Kirche von Paveisininkai die Ablaßfeier der hl. Theresia vom Kinde Jesu gefeiert. Am Tag der Ablaßfeier spazierten der Milizbevollmächtigte der Gemeinde Kapčiamiestis V. Kavaliauskas, der Gemeindevorsitzende Z. Lapinskas, der Vorsitzende des Kolchos V. Jurašius, der Agronom M. Garbenčius und der Ingenieur V. Žiurinskas um den Kirchhof herum und kontrollierten die in die Kirche gekommenen Inhaber der Personenautos; schließlich stellten sie ihnen Strafzettel aus und bestraften sie wegen der Betretung der verbotenen Zone mit je 10 Rubel Strafe.

Ungeachtet der Störungen durch Regierungsbeamte war die Kirche voll mit Menschen, als der Priester I. Plioraitis das Hochamt zelebrierte.

Viduklė (Rayon Raseiniai)

Am 1. Oktober 1982 kam in das Pfarrhaus von Viduklė zusammen mit dem Vorsitzenden der Gemeinde Viduklė, E. Kringeiis, eine unbekannte Frau. Auf die Bitte des Pfarrers Priester Alfonsas Svarinskas, sich vorzustellen, sagte die Frau ihren Namen nicht.

Die Unbekannte überreichte dem Pfarrer ein Schreiben des Bevollmächtigten des RfR P. Anilionis:

»Der Priester A. Svarinskas hat zwischen 8. bis 15. September 1982 in Šiluva (Rayon Raseiniai) religiöse Riten ausgeübt und der Wahrheit nicht entsprechende Predigten mit verleumderischem und antigesellschaftlichen Charakter gehalten.

Es ist nicht das erste Mal, daß Priester A. Svarinskas fremden religiösen Vereinigungen Besuche abstattet und dort religiöse Kulte ausübt und das sogar außerhalb des Territoriums der Erzdiözese Kaunas.

Ich fordere den Pfarrer der religiösen Vereinigung von Viduklė Priester A. Svarinskas, (Sohn des) Vaclovas, auf, die Gesetze über die religiösen Kulte einzuhalten und warne ihn gleichzeitig noch einmal, daß er wegen der Verletzung der Gesetze zur Verantwortung gezogen werden kann.«

Der Bevollmächtigte des Rates (P. Anilionis) (Unterschrift)

Der Pfarrer der Pfarrei Viduklė Priester Alfonsas Svarinskas unterzeichnete diese Ermahnung nicht.

Viduklė (Rayon Raseiniai)

Am 28. Oktober 1982 kam in das Pfarrhaus der Pfarrei Viduklė zum Priester Alfonsas Svarinskas der Ortsvorsitzende E. Kringeiis mit einer Warnung, die den Gläubigen verbietet, am 1. November organisiert zum Friedhof zu gehen, um dort ihre Verstorbenen zu ehren. Bei Zuwiderhand­lung werde die Anordnung vom 12. Mai 1965 verletzt. Außerdem verbreite sich zur Zeit bei den Tieren die Maul- und Klauenseuche, erklärte der Vorsitzende E. Kringeiis, deswegen seien alle Massenveranstaltungen ver­boten. Der Pfarrer unterschrieb die Warnung nicht.

Am selben Tag luden sie den Priester Alf. Svarinskas auch in das Rayon­exekutivkomitee von Raseiniai vor, wo ihm wieder eine Warnung mit ähn­lichem Inhalt vorgelegt und befohlen wurde, sie zu unterschreiben. Mit der Begründung »wenn die Atheisten zum Friedhof gehen, dann dürfen dies auch die Katholiken tun, weil alle Bürger, wie der Artikel 32 der Verfassung der LSSR behauptet, vor dem Gesetz gleich sind« weigerte sich Priester Alfonsas Svarinskas, zu unterschreiben.

Ab Mittag des 1. November war das Städtchen Vidukle voll mit Miliz und Sicherheitsbeamten. Die Verkehrspolizei hielt alle in das Städtchen fahren­den Autos an und ließ nur die Einwohner des Städtchens durch. Die weiter entfernt Wohnenden und die Gäste konnten den Friedhof nur zu Fuß er­reichen. Am Nachmittag um 17 Uhr zogen die Jugend in Nationaltrachten gekleidet, der Priester und eine große Menge von Gläubigen (etwa 1000 bis 1500 Menschen) in einer großen Prozession mit einem Kreuz und Trauerfahnen, die Allerheiligenlitanei singend, aus der Kirche zum Friedhof. Die Regierungsbeamten fuhren mit Autos von einem Ende des Städtchens zum anderen und fotografierten demonstrativ die Prozession. In der Nähe des Friedhofs fotografierte ein Mann in Zivil jede einzelne Reihe der Jugendlichen. Die Mitarbeiter der Verkehrspolizei unterhielten sich: »Wozu haben sie uns noch hergebracht, die Leute gehen doch so ordentlich, daß es einfach schön anzusehen ist... Die haben sich wieder lächerlich gemacht.« In das Gebäude der Feuerwehr, das sich nicht weit von der Kirche befindet, brachten die Tschekisten den Direktor des Guts von Viduklė Letukas und befahlen ihm, die an der Prozession beteiligten Leute des Guts aufzuschrei­ben. Aber es stellte sich heraus, daß es draußen finster und nebelig war, und er weigerte sich, zu gehorchen.

Am Friedhof hatten die Atheisten Lautsprecher eingeschaltet. 

Kalvarija (Rayon Plungė)

Auf dem Heimweg von der in 2. Kalvarija stattfindenden Ablaßfeier hielt die Verkehrspolizei am 7. Juli 1982 ein Auto an, in dem die Priester An­tanas Šeškevičius, Jonas Paliukas und Konstantinas Velioniškis fuhren. Die Beamten der Landpolizei Vaitašius und Zabarauskas fragten den zur Über­prüfung der Dokumente abgeführten Kraftfahrer etwa eine Stunde lang aus, was für Priester er fahre, was sie ihm dafür bezahlt hätten, wohin er mit ihnen weiter fahre usw. Am meisten interessierte die Tschekisten, ob der Kraftfahrer oft Priester mit Fotoapparaten herumfahre und was sie unter­wegs fotografierten. Am Schluß wurde dem Kraftfahrer die Fahrerlaubnis eingezogen.

Während die Dokumente des Kraftfahrers kontrolliert wurden, teilte ein Milizmann den im Auto sitzenden Priestern mit, daß sie alle zur Wache gehen müßten, um ihre Personalien feststellen zu lassen. Der Priester Jonas Paliukas und Priester Antanas Šeškevičius hatten ihre Ausweise bei sich, daher wurden ihre Personalien gleich an Ort und Stelle festgestellt, den Priester Konstantinas Velioniškis führte der Beamte in das provisorische Milizquartier.

»Zu welchem Zweck fotografiert und filmt ihr?« — herrschte der Tschekist den Priester K. Velioniškis an.

Nach einer dreistündigen »Personalienfeststellung« wurde festgestellt, daß bei der Ablaßfeier nur zum eigenen Gebrauch fotografiert wurde. Erst dann entließen sie den Priester Jonas Paliukas und Priester K. Velioniškis.

2. Kalvarija (Rayon Plungė)

Am 7. Juli 1982 wurde in 2. Kalvarija ein gläubiger Jugendlicher aus Kretinga angehalten, der die Gottesdienste und die Prozessionen der Kal-varienberge fotografiert hatte. Am Anfang wurde der Jugendliche in dem provisorischen Milizquartier verhört, nachher wurde er nach Plungė gefah­ren, wo die Tschekisten sein Verhör bis spät in die Nacht hinauszogen. Dem Jungen wurden Aufnahmen der Predigten auf einem Magnetophonband weggenommen und ein Film beschlagnahmt. Die Tschekisten versuchten den Jugendlichen umzuerziehen, damit er, wie sie sagten, mit dem Glauben sein Leben nicht verpfusche.

Telšiai

Am 17. August 1982 wurde Ona Lazdauskaitė in den Sicherheitsdienst von Telšiai zum Untersuchungsrichter Dapkūnas vorgeladen. Den Untersu­chungsrichter interessierte die Jugend der Kathedrale von Telšiai; er fragte, wer die Reise zu der in 2. Kaivarija stattfindenden Ablaßfeier organisiert habe, wo sie den Omnisbus bekommen hätten, wer die Kinder mit eigenen

Autos hingefahren habe usw. Den Tschekisten nervten auch die Farben der Kleider der Beter in der Kathedrale von Telsiai: grün, gelb, rot. »Und wenn auf der Straße drei Frauen stehen bleiben, die einen gelben, einen grünen und einen roten Mantel tragen, dann ist es nach Ihrer Uberzeugung schon die Flagge des bourgeoisen Litauens? Vielleicht muß man gleich auch die Miliz rufen? Wir haben gebetet und wir werden auch weiter beten, und wenn Sie zur Ablaßfeier hinzufahren nicht erlauben, dann werden wir zu Fuß hingehen« — beharrte die Verhörte Ona Lazdauskaitė.

Žlibinai (Rayon Plungė)

Die Gläubigen der Pfarrei Žlibinai richteten an den Ministerrat der LSSR folgende Erklärung:

»Wir bitten den Genossen Vorsitzenden des Ministerrates, uns, den Gläu­bigen von Žlibinai, die Kirche zurückzugeben und einem Geistlichen zu erlauben, darin religiöse Gottesdienste zu feiern. Die Kirche von Žlibinai war von der sowjetischen Regierung registriert, sie hatte ein eigenes Kirchen­komitee und bezahlte die Steuer; alle Pflichten gemäß den Forderungen der Regierung wurden erfüllt. Sie wurde, auf Verlangen eines oder einiger Un­gläubigen, ohne Wissen der Gläubigen, vor 20 Jahren geschlossen. Damals wurde die Kirche von Žlibinai zu einem Lagerhaus des Kaufladens umgewandelt. Uns, den Gläubigen von Žlibinai, entstehen viele Schwierig­keiten, wenn man einen Verstorbenen beerdigen muß, weil man dann den Verstorbenen in die Kirche von Kontaučiai im Rayon Plungė bringen muß. Eine besonders große Plage ist es im Winter, Herbst oder Frühjahr, wenn die Wege gerade schlecht sind. Dann muß man viel Zeit von der staatlichen Arbeit versäumen und die staatlichen Transportmittel lange in Anspruch nehmen. Außerdem ist die Kirche von Žlibinai sehr vernachlässigt, der Zaun um die Kirche ist abgerissen. Diese Kirche ist ein altes architektonisches Denkmal. Wir, die Gläubigen, verpflichten uns, die Kirche zu renovieren und sie zu pflegen.

Wir bitten den Genossen Vorsitzenden des Ministerrates, unsere Erklärung zu berücksichtigen und den Gläubigen die Kirche von Žlibinai zurückzu­geben. «

Diese Erklärung unterzeichneten 291 Gläubige.

Am 7. September 1982 wurde die Erklärung der Gläubigen der Pfarrei Žlibinai dem Ministerrat überreicht. Seit einem Monat haben die Gläubigen keine Antwort bekommen.

Die Gläubigen schrieben eine Erklärung auch an den Bischof der Diözese Telšiai mit der Bitte, einen Priester für die Pfarrei Žlibinai zu ernennen.

Diese Erklärung unterzeichneten etwa 300 Leute. (Nach der sowjetischen Verfassung haben 20 Gläubige das Recht, eine religiöse Gemeinschaft zu gründen und ein Gebetshaus zu haben).

 

Mažeikiai

Am 17., 20 und 21. September 1982 fand in Mažeikiai ein Gerichtsprozeß statt: Der Richter Stakauskas, der Staatsanwalt Mickutė, die Verteidiger Jankauskas und Staskevičius behandelten den Prozeß gegen Zigmas Mocke­vičius, seinen Bruder Danielius Mockevičius, Antanas Kairys und Alvydas Butkus.

Die Angeklagten haben drei Kirchen und Menschen unter Anwendung grau­samer Folterungen beraubt. Danielius Mockevičius hat in Lettland im Rayon Kultinga die Lutherische Kirche von Skranda ausgeraubt. Am 31. Januar 1980 raubte derselbe Danielius Mockevičius im Rayon Telšiai die Kirche von Gadunavas aus, wo er drei Kommuniongefäße (in einem von ihnen war das Allerheiligste Sakrament), zwei Kelche, ein Kreuz, eine Tazelle, einen kleinen Teppich gestohlen hat. Die Kommuniongefäße und die Kelche haben die Übeltäter, nachdem sie sie zerschnitten und sich überzeugt hatten, daß sie nicht aus Gold waren, in den See von Gagrėnai geworfen.

Am 9. Juli 1980 sind die Räuber in die Kirche von Ž. Kalvarija eingebrochen und haben von dem wundertätigen Marienbild 20 Votivtafeln und aus der Sakristei das Kollektengeld von der Ablaßfeier — etwa 6000 Rubel — gestohlen.

Unter Anwendung grausamer Folterungen beraubten die Verbrecher Euge­nija Jankauskaitė, wohnhaft im Dorf Barteliai, Rayon Plungė. Der Ange­klagte Zigmas Mockevičius hatte sie alle mit einem staatlichen Veterinär­auto zum Tatort gebracht. Die Räuber setzten ihr Opfer auf die heißen Ringe einer Kochstelle (die Muskeln sind bis zum Knochen durchgebrannt) und verlangten nach Gold. Sie raubten 476 Rubel und eine 10-Rubel-Goldmünze. Bei dem Bürger Racevičius, wohnhaft im Rayon Mažeikiai, haben sie unter anderem 1000 Rubel gestohlen.

Zu dem Einwohner Semėnas im Dorf Žvingiai, Rayon Šilalė, kamen die Räuber in der Nacht und verlangten ebenfalls nach Gold. Sie folterten Semėnas derartig, daß dieser davon blind und taub geworden ist. Von einem Schlag ins Gesicht ist der Augapfel geplatzt. Sie brachen ihm die Rippen, zerschnitten mit einem Glasschneider das Gesicht und die Brust, rissen die Fingernägel auf, stachen in die Achselhöhlen, legten ihm einen Strick um den Hals und dohten ihn aufzuhängen. Dabei zeichnete sich Antanas Kairys durch besondere Grausamkeit aus.

Die Angeklagten Zigmas und Danielius Mockevičius behaupteten, daß ihnen der aus dem Mordprozeß des Priesters Šapoka schon bekannte Preibys über den Einwohner des Dorfes Žvingiai Semėnas erzählt habe, er habe von Semėnas eine goldene Münze kaufen wollen, sei aber über den Preis nicht einig geworden. Preibys war nicht einmal als Zeuge zu diesem Prozeß vorgeladen.

Der Verteidiger Jankauskas, der früher bei der Behörde des Rates für Re­ligionsangelegenheiten arbeitete, verteidigte sehr fleißig die Verbrecher. Als der Staatsanwalt erklärte, daß alle Menschen im Saal entsetzt seien über die abscheulichen Taten der Angeklagten, antwortete der Verteidiger Jankauskas schroff:

»Wer kann da schon entsetzt sein? Höchstens die Gläubigen!« Damit die Angeklagten nicht für ihre dunklen Taten zur Rechenschaft ge­zogen würden, versuchte Verteidiger Jankauskas das Gericht zu überzeugen, daß die aus der Kirche von Ž. Kalvarija gestohlenen Votivtafeln weder der Kirche noch dem Staat gehörten, und auch Geld könne in der Kirche nicht so viel gewesen sein, weil seiner Meinung nach sich die Zahl der Gläubigen jedes Jahr vermindere. Die Verbrecher wurden so verurteilt:

Zigmas Mockevičius, geboren 1954, Kandidat für die Mitgliedschaft in der KPSU, der am 9. Oktober als Organisator an der Ermordung des Priesters L. Šapoka teilgenommen hatte und vor Gericht als psychisch krank freige­sprochen wurde, wurde diesmal zu 7,5 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. (Als Zigmas Mockevičius während seiner Aussagen unter anderem die Ereignisse in Luokė erwähnte, unterbrach ihn der Richter und sagte: »Du bist nicht dabei gewesen, also erwähne auch nichts!«) Danielius Mockevičius, geboren 1961, Mitglied der Kommunistischen Ju­gendorganisation, schon früher wegen der Ermordung des Priesters L. Šapoka zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, wurde wegen der erneuten Vergehen nicht verurteilt, um die Strafe nicht zu vergrößern.

Antanas Kairys, geboren 1957, wurde zu 8 Jahren Freiheitsentzug und Alvydas Butkus, geboren 1961, zu 5,5 Jahren Freiheitsentzug verurteilt.

Kapčiamiestis (Rayon Lazdijai)

An den Bevollmächtigten für Religionsangelegenheiten der UdSSR V. A. Kurojedow

Erklärung

der Gläubigen von Kapčiamiestis und Šlavantai, im Rayon Lazdijai, SSR Litauen.

Am 30. September 1982 haben von den Sicherheitsorganen des Rayons Lazdijai beeinflußte Personen mit Unterstützung der Miliz nicht zum ersten Mal drei an den Straßen unserer Pfarrei stehende Kreuze abgerissen. Zur selben Zeit wurden auch in anderen Ortschaften des Rayons Lazdijai fünf weitere Kreuze abgerissen. In Stücke zerschlagene Kreuze wurden auf ein Lastauto geworfen und zum Verbrennen gebracht. Die metallenen Kreuze wurden ins Wasser geworfen.

Wir, die Gläubigen, für die das Kreuz die Stütze des Lebens und die Hoff­nung ist, hüten die Kreuze schon seit 1387 wie kostbare Reliquien. Wir tragen das Kreuz an unserem Hals, wir hängen es an die Wand in unseren Wohnungen, wir errichten es für die Verstorbenen, mit ihm schmücken wir unsere Anwesen und die Straßenränder. Schöne Kreuze von großem künst­lerischen Wert sind der Schatz der Kultur unseres Volkes. In Kreuzen und Säulenkapellen bringen die Künstler die ganze geistige Kraft des Volkes zum Ausdruck. So gleichen sie in ihrer Schönheit den Meisterwerken der Architektur und Malerei.

Und trotzdem wurden seit den ersten Tagen der Wiederherstellung der sowjetischen Regierung in Litauen nicht nur die Kirchen vernichtet und geschlossen, sondern auch die Kreuze massenweise abgerissen und ver­nichtet. Diese barbarische Arbeit der Gottlosen wird, nicht ohne Wissen des Ministerrates der UdSSR, auch heute fortgesetzt, obwohl seit 1967 die Schaffung eines Kollektivs von Menschen mit hohem Bewußtsein, begründet auf Humanismus und Demokratie im Programm zur Schaffung des Kom­munismus vorgesehen ist.

Vor dem Hintergrund des schrecklichen Erlebnisses der Tragödie der Ver­nichtung der Kreuze haben wir Ihr 1982 in Moskau herausgegebenes Büch­lein »Die Religion und die Kirche im sowjetischen Staat« gelesen, in dem Sie auf Seite 206 schreiben: »Die sowjetische Verfassung garantiert die Religionsfreiheit und die örtliche Regierung überwacht genau die Prinzipien des Grundgesetzes.«

Auf Seite 154 behaupten Sie allen Ernstes: »Die Überwachung der Rechte der sowjetischen Bürger, die weitere Festigung der Gesetze sind eine wich­tige Voraussetzung der Demokratie. Wir können mit Recht behaupten, daß in unserem Lande alles getan wird, damit die vollkommene Gewissensfrei­heit verwirklicht wird.«

In Anbetracht der vielen Tatsachen der Verletzungen der Rechte der Gläu­bigen in der Schule, an den Arbeitsplätzen und im Privatleben haben Sie kein Recht, Behauptungen über vollkommene Gewissensfreiheit aufzustellen. Solche Behauptungen könnten nur für die ausländischen Journalisten gedacht sein, nicht aber für uns, die Gläubigen.

Der Beschluß des fünften Plenums des ZK der KP Litauens über die ideo­logische, politische und atheistische Erziehung aufgrund der Beschlüsse der

26. Vollversammlung der KPSU, der Hinweise von L. Breschnew, dargelegt in der Rede vor der 27. Vollversammlung der Gewerkschaften der UdSSR, zu festigen, ist doch nichts anderes als ein offener Kampf gegen die Kirche, indem man die Religiosität der Menschen mit allen Mitteln unterdrückt und mit Zwang die materialistischen Anschauungen eintrichtert.

Wir, die Gläubigen, stützen uns auf

das Dekret über »Die Trennung der Kirche vom Staat und der Schule von der Kirche« von W. I. Lenin vom 23. 1. 1918,

den Artikel 13 der Verfassung von Lenin aus dem Jahr 1918, die Artikel

52, 34, 39, 5 der jetzigen Verfassung der UdSSR,

die Internationale Deklaration der Menschenrechte,

den Internationalen Pakt der Menschenrechte,

die Schlußakte der Beratungen von Helsinki

und verlangen:

Zu garantieren, daß die Regierungsorgane die genannten Gesetze streng einhalten und dem Atheismus als einer privaten Weltanschauung nicht er­lauben, sich in die inneren Angelegenheiten der Kirche und in die Gewis­sensangelegenheiten der Gläubigen einzumischen;

die barbarischen Aktionen — die Vernichtung der Kreuze in ganz Litauen zu verbieten und einzustellen;

die Zerstörer der Kreuze im Rayon Lazdijai und ihre Inspiratoren zu ermitteln und sie zu bestrafen;

zu ermöglichen, daß niemand gehindert wird, kunstvolle Kreuze und Säulen­kapellen auf den Friedhöfen, Bauernhöfen, neben den Straßen, ohne die Sicht für den Verkehr zu beeinträchtigen, wie auch verschiedenste kunstvolle Bildstöcke zu errichten.

In Kapčiamiestis unterzeichneten 233 Gläubige, in Šlavantai 281 Gläubige. Am 24. 10. 1982