nach dem Durchlesen der Artikel »Wie werden Frömmler gemacht« und »Der Sinn der jesuitischen Wahrheit« von J. Kazlauskas und V. Balkevičius.

Wenn man diese Artikel gelesen hat, dann entsteht der Eindruck, daß die Verfasser, die Anweisungen oder Aufträge von einer anderen Person zu­diktiert bekommen, mit geradezu erbarmungswürdigem Trotz und wie im Fieber Erzeugnisse der Lüge produzieren. Solche »wissenschaftlich begrün­dete Argumente« machen ihnen bestimmt keine Ehre, schon gar nicht, weil sich die Auftraggeber immer abseits halten wollen; soll doch ruhig ein anderer sich deswegen vor anständigen Menschen und Studenten schämen müssen. So hat in diesem Fall V. Balkevičius als Dozent der Philosophie ziemlich an Ansehen verloren. Ein Dozent der Philosophie sollte schon wissen, daß Philosophie eine Wissenschaft ist, die die allgemeinen Gesetze der Entwick­lung der Gesellschaft und des Denkens untersucht (allgemeine Gesetze also, nicht aber persönliches Denken von V. Balkevičius oder seinen Auftrag­gebern). Das sollten sich alle merken, die sich Philosophen nennen. Wenn man einseitige und einparteiische Philosophie lehrt und untersucht, dann bedeutet es noch nicht, daß wir schon Grund haben, uns als Philosophen zu bezeichnen.

 Daß aber V. Balkevičius die sogenannte Philosophie aus der Position der Macht vertritt, das verneint auch er selber nicht. Man braucht keine spezielle Ausbildung, um verstehen zu können, was für eine »philo­sophische« Nuance das ist, die V. Balkevičius in seinem Artikel »Der Sinn der jesuitischen Wahrheit« dem Priester J. Danyla bietet: »Alle Beschwerden, Anschuldigungen, Forderungen an verschiedenen Instanzen, haben Sie, Pfar­rer, als Schreibmaschinendurchschlag geschickt. Wo ist aber das Original geblieben? Es war für den »Export« bestimmt. Die Originale sind zu ihrem Bestimmungsort gereist — zu Radio Vatikan.. .« In diese Richtung ist also der »philosophische« Dialog geraten. Es zeigt sich, daß es sich um einen Kampf zwischen zwei nicht Gleichberechtigten handelt, denn jeder Anders­denkende weiß sehr gut, was solche Andeutungen besagen; das weiß der Russe, der Pole, der Tschechoslowake oder der Afghane, besonders aber der litauische Katholik. Und noch ein offensichtlicher Charakterzug der Un-gleichberechtigung: Als die Philosophen der alten Zeiten sich zu öffentlichen Diskussionen versammelten, machten sie ihre Aussagen, Beweise und Aus­führungen dem ganzen Auditorium bekannt, dann entstand keine einseitig begünstigte Lage. Für alle galt die Regel: »Audiatur et altera pars« (Auch die Gegenseite soll man anhören), an die sich alle ehrenhaften Menschen sehr gewissenhaft hielten. Und was sehen wir jetzt? Keines der erwähnten Schreiben oder der Briefe des Priesters J. Danyla wird vollständig abge­druckt. Was für ein Bild kann sich der Leser machen, wenn V. Balkevičius nur einige zusammenhanglose Auszüge zitiert? Ähnliches geschieht auch mit den Aussagen, Schriften oder Predigten unserer anderen Gewissensgefangen-nen, von V. Petkus, Dozent V. Skuodis, L. Dambrauskas, der Priester A. Svarinskas und S. Tamkevičius und anderer. Wie viele Artikel, in denen sie alle verdammt und verleumdet werden, hat die offizielle Presse veröffent­licht?! Das bedeutet also »Quod licet Jovi, non licet bovi« (Was Jupiter darf, darf der Ochse nicht).

Am 19. Juli 1985 zitierte J. Kazlauskas in der Tageszeitung »Tiesa« (Die Wahrheit) in seinem Artikel »Wie werden Frömmler gemacht?« einige Aus­züge aus dem Tagebuch von A. Terleckas. Das ist aber schon wieder die gröbste Verletzung der Menschenrechte; ohne Zustimmung der betroffenen Person hat niemand das Recht, sein Tagebuch oder seine Briefe zu veröffent­lichen (eine Garantie der Verfassung der UdSSR). Die im Artikel zitierten Auszüge sind derart verdreht, daß wahrscheinlich auch A. Terleckas selbst sie nicht mehr erkannt hat.

A. Terleckas hat niemals in seinen Tagebüchern Namen oder Familiennamen erwähnt; deswegen mußte der Oberleutnant des Sicherheitsdienstes Cesna-vicius zu A. Terleckas an seinen Verbannungsort fahren, damit er einige Namen zu dechiffrieren helfe. A. Terleckas weigerte sich, das zu tun. Damals ist auch der Gedanke dieses Artikels geboren worden, in dem vor allem der Name des V. Petkus angeschwärzt wird — das ist wieder ein Werk der Lü­genindustrie. Das bedeutet also, daß auch die Verfassung nur für die Privi­legierten gültig ist, den anderen bleiben nur, wie in der Darstellung von K. Soja »Devynpėdziai« (Die Neunfüßler), Käsesäcke und Töpfe auf den Köpfen, damit diese Menschen nicht reden und nicht singen können.

Wenn J. Kazlauskas die Rolle eines Verteidigers der Wahrheit der Regierung übernimmt, dann müßte er auch alle Vergehen von V. Petkus und alle Fein­heiten der Vergehen kennen. Wenn er sich jetzt getraut, zu schreiben, daß V. Petkus, als er noch als Buchhalter des Vereins der Volkskunst tätig war, aus der Kasse Geld gestohlen habe, dann hat er aber aus irgendeinem Grund »vergessen«, daß V. Petkus für diese dunkle Tat, wie Kazlauskas sagt, nie­mals bestraft worden ist, obwohl die sowjetischen Gesetze gegen die Ent-wender sozialistischen Gutes außerordentlich streng sind. J. Kazlauskas hat ebenfalls »vergessen«, daß sogar einige Kontrollen die Tätigkeit von V. Petkus überprüft haben und keine Verletzungen der Disziplin im Bereich der Finanzen festgestellt haben. Wie bequem wäre es damals gewesen, V. Petkus wegen eines Diebstahls einzusperren; dann hätte man gegen seine Tätigkeit nicht den politischen Paragraphen heranziehen müssen, und außerdem wäre so wieder einmal ein »Verteidiger der Menschenrechte und Anwärter auf den Heiligenschein«, wie sie sagen, seiner Krone beraubt worden.

Aus dem Artikel von J. Kazlauskas wurde noch eine »Entdeckung« gemacht: die »Feigheit« des V. Petkus. Wenn J. Kazlauskas genügend Zivilcourage hat, kann er sich darüber selbstverständlich bei den Sicherheitsbeamten und Teilnehmern des Prozesses informieren lassen. Kann man denn einem Men­schen, der zum dritten Mal wegen seiner Überzeugungen die Fesseln der Unfreiheit auf sich nimmt, das Etikett eines Feiglings aufkleben? V. Petkus hat niemals seinen Namen verheimlicht, hat sich niemals hinter irgendeinem Pseudonym versteckt — das wissen die Untersuchungsorgane ganz genau! Nur ein Feigling hat Angst vor Licht und Wahrheit! Nur ein Feigling ver­steckt sich hinter dem Rücken der anderen! Nur ein Feigling zeigt niemals sein wahres Gesicht! Deswegen muß man den Gedanken eines Dichters zu­stimmen, der schreibt:

»... Zur Enthüllung eines Denkmals lade ich Euch ein

für einen unbekannten Feigling.

                         Das Denkmal ist bescheiden ausgedacht:

Der Sockel steht ganz leer!

Der Feigling selbst darf sich ruhig

unter den Gästen verstecken,

ohne zu befürchten, daß jemand ihn erkennt. ..«

 

Viel Platz widmet J. Kazlauskas in seinem Artikel der »Reue« des A. Ter­leckas. Das sowjetische Recht betrachtet die Reue als einen bedeutungsvollen mildernden Umstand, die sogenannte »Reue« von A. Terleckas hat aber keine gebührende Belohnung erfahren. Man ist bemüht, einem Reumütigen zu helfen, mit A. Terleckas aber verfuhr man leider gegenteilig.

Im August 1985 bekam A. Terleckas die Erlaubnis, zur Beerdigung seines Bruders nach Vilnius zu kommen. Da seine Angehörigen die schwere und weite Reise aus der Verbannung geahnt hatten, schoben sie die Beerdigung fünf volle Tage hinaus. A. Terleckas kam aber trotzdem zu spät — er fand seinen Bruder schon beerdigt, weil auf der Reise alle möglichen Störungen auftraten: An Stelle eines Flugzeugs fand er ein Lastauto und ähnliches. Das heißt es also, ein politischer Gefangener oder Verbannter zu sein und kein Simulant mit blauer Nase!

V. Balkevičius, der den Atheismus verteidigt, glaubt wie ein großer Teil der Atheisten sicher selbst nicht, daß Atheismus nur eine Angelegenheit des menschlichen Gewissens ist. Wenn man wirklich die Wahl hätte, zu glauben oder nicht zu glauben, dann hätte man es nicht nötig, den Atheismus — so­weit es um den Bereich der sowjetischen Innenpolitik geht — offiziell zu ver­ankern. Man brauchte keine staatlichen Institutionen wie Miliz und Sicher­heitsdienst mit der Aufgabe zu betrauen, den Atheismus zu verteidigen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Die praktische Tätigkeit des staatlichen Sicher­heitsdienstes ist gegen die Gläubigen gerichtet; keine religiöse Feier, kein wichtigeres Gedenken an die Verstorbenen, keine Zusammenkunft der Gläu­bigen kommt ohne Anwesenheit des Sicherheitsdienstes aus, ganz zu schwei­gen von der hohen Zahl der Milizmänner und der Mitarbeiter der Verkehrs­polizei. Oder ist das vielleicht gerade die wahre sowjetische verfassungs­mäßige Garantie der Gewissensfreiheit? Auf eine derartige Bewachung und Sicherheitsmaßnahmen könnten sogar die berühmtesten sowjetischen Herr­scher und Funktionäre neidisch sein. V. Balkevičius schreibt: »Der Atheis­mus, das ist Humanismus, das ist ein weltanschaulicher Ausdruck des Kamp­fes gegen das Böse. Sie bemühen sich selber, die Menschen, die Sie, Pfarrer, die ganze Zeit auf die Knie gezwungen haben und immer noch zwingen, emporzuheben und zu verherrlichen.. .« Deutlicher kann man nicht sagen, daß das größte Übel der Glaube und die Gläubigen sind. Können aber V. Balkevičius und alle anderen angeben, wie viele Gläubige wegen Menschen-mordes, Diebstahl, Raubüberfällen, Vergewaltigungen verurteilt sind, wie viele von ihnen in einem Krankenhaus für Geschlechtskrankheiten oder für Alkoholiker zwangsbehandelt werden, wieviele wegen Bummelei oder an­derer Vergehen aus den Fabriken oder Ämtern entlassen werden müssen, wie viele Kinder der gläubigen Familien in den Zwangsbesserungskolonien sich »vervollkommnen« müssen? Ein Vergleich mit den Ergebnissen der »humanistischen« Erziehung des Atheismus wäre wirklich interessant!

Was es bedeutet, einen Menschen emporzuheben und zu verherrlichen, kann nur der sagen, der schon einmal etwas mit den sowjetischen Organen der Rechtsordnung oder Rechtspflege, besonders aber mit dem Sicherheitsdienst zu tun gehabt hat. Da merkt man nichts von einer Höherführung des Men­schen, sondern nur das Bemühen, ihn zum Feigling, zum Verräter, zum Heuchler zu machen, das Bemühen, ihm die eigenen »Wahrheiten« durch Zwang aufzudrängen, seine Denkweise zu verdrehen und die Begriffe zu verwirren. Das Schmerzlichste ist dabei, daß an diesem Angelhaken der »Verherrlichung der Menschen« nicht nur die Laien, sondern auch die Prie­ster, Seminaristen, ihre Lehrer und Leiter hängen bleiben. . . Wie schlau und verzwickt ist die teuflische Versuchung bezüglich der Wahrheit, der Nächsten- und Feindesliebe, der Worte Christi »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist«, bezüglich der Sorge um das Schicksal der gesamten Kirche Litauens, bezüglich der Notwendigkeit der Kompro­misse usw. Die Fehleinschätzung all dieser Versuchungen und die Nach­giebigkeit ihnen gegenüber ist das Ergebnis des persönlichen Stolzes, der Feigheit, der egoistischen Einstellung den Dingen und Erscheinungen gegen­über; es ist ein unvernünftiges Vertrauen nur auf die eigenen Kräfte und der Verzicht auf Gottes Hilfe, ein Wegwerfen der Wahrheit des Evangeliums Christi. Das ist die Philosophie dessen, der sich sichern will: So ist es für mich sicherer, so ist es für mich bequemer. »Angst ist der Anfang des Ver­rats«, sagte Nijolė Sadūnaitė. Und die Dichterin Janina Degutytė schreit aus aller Kraft:

»Verliere nicht die Wahrheit von deinen Lippen,

verliere nur die Wahrheit nicht,

die in deinem Blute

wie ein Dornbusch erblüht,

die als einzige dein Blut

von den Füßen bis zum Kopf hinaufbefördert,

bis in die kleinsten Windungen des Gehirns, —

wer könnte es denn anders sein? ...

Sie befiehlt dir, die Augen aufzutun

und zu schauen — ein Zeuge zu sein, —

Sie ist es, die den Füßen befiehlt, weiterzuwandern,

weiter — egal ob die Kräfte noch langen —

die die Hände zwingt, abzuschneiden

ein Stückchen Brot, auszureißen das Unkraut,

oder anzunähen einen Knopf, — wer weiß, vielleicht wird jemand

irgendwann das Leben nötig brauchen,

diese Wahrheit, die wie ein Dornenbusch blüht

in deinem Blut. ..

Nur nicht die Wahrheit verlieren, o Herr,

nur nicht die Wahrheit verlieren von den Lippen.

Möge sie sich öffnen wie eine Quelle,

der Vorbeigehende soll darin sehen

sein Gesicht, der Stern soll erblicken

sein eigenes Funkeln, und

der Baum seinen Schatten . ..

Möge sie sich öffnen

wie ein Dornenbusch,

möge sie erblühen

wie eine frische Wunde . . .

 

Bei der Behandlung der humanistischen Verherrlichung des Menschen schreibt V. Balkevičius: ». .. In unserer Gesellschaft benimmt sich die Ju­gend und die neue Generation der Menschen natürlicher und normaler, für sie ist der aufgeweichte christliche Altruismus nicht charakteristisch, sie sind mutiger, selbständiger, freundlicher. Könnten denn moralisch aufgeweichte Menschen große Städte, Fabriken, gute Straßen bauen, komplizierte Ma­schinen herstellen? Der derzeitige Mensch entscheidet immer selbst, wie man etwas machen soll, und erfüllt nicht blind von außen kommende Kom­mandos oder die sogenannten Gebote Gottes.« Der einfache Mensch sieht leider diese »Normalität und den Mut« der von V. Balkevičius genannten Jugend nur als schamlose Umarmungen in Bussen, auf der Straße, in Grün­anlagen, als krankhaft verdrehte Anschauung in bezug auf die Sexualität, auf die Familie; er sieht sie in der Ermordung der ungeborenen Kinder, in der

Mißachtung seiner Pflichten den Menschen gegenüber, in der mangelnden Hilfe für die Gesellschaft. Ist denn die Pflicht den anderen Menschen gegen­über oder eine Hilfe für den Schwächeren schon ein »aufgeweichter christ­licher Altruismus«?! Wie kann überhaupt noch von Altruismus die Rede sein, wenn dauernd blinder Haß gegen den Klassenfeind (worunter der Andersdenkende zu verstehen ist) eingehämmert wird, wenn die Mehrzahl der für Kinder bestimmten Filme immer noch das Thema Krieg behandeln — Schlage den Feind zusammen, bringe ihn um! — wenn ohne jegliche belehrende Einleitung das kindliche Bewußtsein mit Büchern vergiftet wird wie es »Lapinas Reinikis« (Reineke Fuchs) und ähnliche sind, in denen immer das Böse triumphiert und gewinnt und die Schurken Sieger und Helden werden. Ist vielleicht nicht gerade auf diese Art im Herzen des jungen Men­schen ein derartig ungezügelter Haß, ein so bestialischer Sadismus und eine solche Unempfindlichkeit dem Leiden des anderen gegenüber eingepflanzt worden? V. Balkevičius weiß es sehr genau, daß die heutigen Studenten, die Zukunft des gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Lebens des Staates, nicht einmal in der Lage sind, den einfachsten Satz zu bilden, ohne ihn mit scheußlichsten Fluchwörtern »geschmückt« zu haben — und sie wollen es vielleicht auch gar nicht. Diese weitverbreitete vulgäre Aus­drucksweise macht es einem schwer, den Sinn eines Satzes auch nur zu ahnen. Auf die Frage, ob ein moralisch »aufgeweichter« Mensch große Städte und Fabriken bauen kann, verschweigt V. Balkevičius aus irgendeinem Grunde, daß neben all den von »schnellen Komsomolzen« oder den »wich­tigsten des Fünf jahresplanes« errichteten Bauten auch andere Städte ent­stehen, mit Stacheldraht umzäunt, in denen die Beispiele der »moralischen Vollkommenheit« ihr Leben fristen. Und trotzdem müßte man sich daran erinnern, daß mit ihren Händen die BAM (Baikal-Amur-Magistrale = Bai­kal-Amur-Haupteisenbahnlinie), die HES (die Hydroelektrischen Stationen), die von Kaunas, Kėdainiai, Mažeikiai, Sniečkus, Alytus, Elektrėnai nicht ausgenommen, und andere Fertigungsstätten und Fabriken gebaut worden sind. Wer ist denn also dieses dehumanisierte Element — ein »süßes« Er­gebnis des »christlichen Altruismus«, oder der verhänignisvollen atheisti­schen Tätigkeit? Wenn auch die Jugend der damaligen Zeiten »meistens das Hinterteil einer weidenden Kuh anschauen mußte«, wie V. Balkevičius zu schreiben beliebt, so war ihr Gewissen aber rein, ihre Rede »zierten« keine importierten »schmückenden« Beiwörter, niemand mußte sie hinter Stachel­draht oder hinter den Gittern der Gefängnisse erziehen. Viele erinnern sich noch sehr gut, daß es in ganz Litauen nur eine einzige Erziehungskolonie für Jugendliche in Kalnaberžė gegeben hat (der Leiter dieser Erziehungs­kolonie war ein Priester — Anm. d. Übersetzers). Und jetzt? Jetzt sind alle derartigen Einrichtungen überfüllt und werden unbegrenzt erweitert. Die Atheisten, die den »demokratischsten Staat der Welt« mit seinen obersten kommunistischen Moralgesetzen vertreten, haben noch nicht Vollkomme­neres in der Erziehung der Jugend ausgedacht als Zwangsarbeitslager, Er­ziehungskolonien und Sonderinternate. Die heutigen sowjetischen Jugend­lichen sind aber nicht ein Splitter des bourgeoisen Lebens, sondern die Kinder und Enkelkinder der Atheisten selbst.

Nach dem von Gott gegebenen Gesetz des freien Willens haben alle das Recht zu wählen: Ewige Finsternis und Moderhaufen, oder das ewige Licht und ein sinnvolles Leben.