Eine Jugendgruppe von über 20 Leuten kam am 19. August aus Vilnius in das Dorf Mindūnai im Rayon Molėtai und bat bei Monika Klimaitė um Übernachtung. Zweck dieser Reise war es, sich zu erholen und gleichzeitig das religiöse Wissen zu vertiefen. Aus diesem Grund war der Vikar der St. Nikolaus-Kirche der Stadt Vilnius, Priester Ričardas Černiauskas, bei den Jugendlichen.

Am ersten Tag halfen die Jugendlichen der Gastgeberin, das Heu einzubrin­gen, andere stapelten es in der Scheune auf. Am Abend versammelten sich alle neben der Scheune und knieten sich nieder zum gemeinsamen Gebet. Zum Schlafen gingen alle in die Scheune. In einem Teil schliefen die Mäd­chen, in dem anderen die Knaben. Auch einige Personen reiferen Alters verbrachten mit den Jugendlichen die Nacht.

Am 20. August beteten die Jugendlichen und alle nahmen am hl. Meßopfer teil, lauschten den Worten des Priesters, spielten in der Freizeit Fußball, Wasserball oder badeten im See. Nach der Sendung von Radio Vatikan kamen abends einige erschrockene Mädchen zum Priester gerannt und mel­deten ihm, daß die Miliz gekommen sei. Der Priester beruhigte die verstörten Mädchen und sagte, sie hätten doch nichts Böses getan, und niemand werde ihnen etwas tun.

Es kamen 4 (vier) Personen: zwei Zivilisten und zwei Milizmänner. Einer der Zivilisten stellte sich vor, er sei der Vorsteher der Abteilung für innere Angelegenheiten von Molėtai (Lipnickas). Er war stark angetrunken. »Wer seid ihr und zu welchem Zweck habt ihr euch hier versammelt?« be­gann der Vorsteher zu fragen.

»Sie sind betrunken, wie kann man mit Ihnen reden? erwiderte der Priester.

Der Vorsteher packte den Priester am Ärmel und sagte dabei:

»Wir wollen in den Hof gehen!«

Im Hof begann er den Priester zu verhören:

»Wer bist du? Wir wollen in die Abteilung fahren und alles klären!« »Mit Ihnen, einem Betrunkenen, werde ich nirgendwo hinfahren« — ant­wortete der Priester.

Dann befahl der Vorsteher den Milizmännern aus Molėtai die Operativ­gruppe anzufordern. Die Milizmänner fuhren ab. Der Vorsteher verlangte etwas zum Rauchen und zum Trinken. Als er aber die Antwort hörte, daß diese Jugendlichen weder etwas zu rauchen noch irgendetwas Alkoholisches bei sich hätten, brauste er auf:

»So eine Jugend, die weder trinkt noch raucht, werde ich hinter Gitter bringen!...«

Bis die Operativgruppe eintraf, versammelten sich die Jugendlichen neben der Scheune und überlegten, was zu tun sei. Sie fragten sich, warum sie ange­griffen würden und ob es sich womöglich um verkleidete Rowdys handele. Sie hatten ja nichts Böses getan, und wenn das wirklich echte Milizmänner seien, dann könnten sie doch an Ort und Stelle gleich alles klären. Gegen 10 Uhr abends kamen 7 Autos und eine große Truppe Milizmänner an. Einige Autos drehten ihre Scheinwerfer in Richtung Scheune. Die Burschen standen an der Tür und die Mädchen waren auf dem Heu versammelt. Als sich die Milizmänner den Burschen genähert hatten, zeigten sie keinen Be­schluß der Staatsanwaltschaft vor, nur einer von ihnen, stürzte sich auf einen älteren Mann (einen Familienvater), den er zwischen den Jugendlichen entdeckt hatte, und schrie: »Das ist ein Pfarrer! Faßt ihn! Bringt ihn um!«

Die Milizmänner stürzten sich auf das Opfer; die Burschen aber bildeten mit den Händen eine Kette und bemühten sich, ihn nicht freizugeben. Die Mädchen schrien mit unnatürlichen Stimmen, die Burschen rangen mit den Milizmännern. Die Kräfteverhältnisse waren aber ungleich. Die Burschen wurden in ein verdecktes Lastauto geworfen. Die Milizmänner gingen ganz brutal vor: Sie schlugen ihre Opfer mit den Fäusten in die Seiten, in die Nieren, und wenn sie es bis zum Lastauto gebracht hatten, packten sie es an den Haaren, Händen und Füßen und warfen es in das Auto. Mit nach hinten gedrehten Armen und zerrissenen Hosen wurde auch der Priester Ričardas Černiauskas in das Auto geworfen. Nun kamen die Mädchen an die Reihe... Anfangs versuchte eines, sich zu wehren, dann fielen sie es wie hungrige Wölfe an. Das Mädchen erklärte aber, daß es selber zum Auto gehen werde. Als sie die Mädchen in ein Sonderlastauto gebracht hatten, leuchteten die Milizmänner manchen von ihnen mit Taschenlampen ins Ge­sicht und spuckten ihnen in den Mund. Im Lastauto ließen sich die Beamten nieder und trieben die Mädchen in eine Ecke zusammen. Nachdem einer der Milizmänner eines der Mädchen angeschaut hatte, sagte er zynisch: »Du bist gar nicht so übel, leg dich hin!«

Nachdem sie alle in die Milizabteilung von Molėtai gebracht hatten, be­gannen sie mit dem Verhör. Zuerst verhörten sie die Mädchen. Sie riefen sie einzeln heraus. Sie fragten, wer diesen Ausflug organisiert habe und ob sie gebetet hätten. Betrunkene befragten die Mädchen; sogar während des Verhörs gingen sie in ein anderes Zimmer, aus dem sie, von neuem nach Alkohol stinkend, zurückkehrten. Der ganze Vernehmungsprozeß ähnelte mehr einem Terror bestialischer Rowdys als einer offiziellen Arbeit von sowjetischen Beamten; während der ganzen Vernehmung benahmen sich die Beamten sehr grob, schlugen mit den Fäusten auf den Tisch, ängstigten die Mädchen und schrien:

»Wir werden dich alle der Reihe nach vergewaltigen, dann wirst du keine Ferien mehr brauchen!«

Die Milizmänner setzten selber im Namen der Jugendlichen Rechtfertigun­gen auf, die voll häßlicher Lügen waren und zwangen diese, solche »Doku­mente« zu unterzeichnen.

Wie weit gelten solche Rechtfertigungen der Kinder, die eine fremde Hand aufsetzt und unter größten Drohungen zu unterzeichnen zwingt?!! Eines der Mädchen, die Krankenschwester des psychoneurologischen Kran­kenhauses zu Naujoji Vilnia, Lionginą Achranavičiūtė, als älteste der Mäd­chen, verhörten sie von 23 Uhr bis 3 Uhr in der Nacht. Die ganze Zeit schrien sie sie an:

»Du bist eine Prostituierte, Geschlechtskranke, eine Hure, wir werden dich in der Bokšto gatvė abgeben...« (Eine Straße in Vilnius, in der sich die Abteilung für Geschlechtskranke befindet). »Weißt du, was wir mit dir machen werden? Wir werden dich jetzt alle der Reihe nach vergewaltigen und mich wirst du am Schluß noch einmal vornehmen«, keuchte der be­soffene Beamte.

Es fand sich auch ein »Barmherziger«, der vorschlug: »Gebt sie mir allein mit nach Hause ...«

Der Vorsteher der Abteilung für innere Angelegenheiten fragte L. Achrana-vičiūtė:

»Wo bist du beschäftigt?«

»Im Krankenhaus, als Krankenschwester«, antwortete das Mädchen. »Ah! Krankenschwester! Wir kennen euch schon, die Schwestern ..., wie es sie in Litauen gibt! Kennst du Vitamin >E<? Weißt du wozu es angewendet wird? Dazu hast du die Krankenschwesternschule absolviert, daß du später den Burschen das Vitamin >E< einflößen und sie nachher mit Mädchen ins Heu legen kannst.«

So wie L. Achranavičiūtė wurde allen Mädchen die ganze Zeit mit Ver­gewaltigung gedroht. Das war aber noch nicht genug, alle Mädchen wurden zu einem Frauenarzt gebracht. Er ging anfangs sehr grob mit ihnen um. Einige der Mädchen verlangten eine Frau als Arzt. Es ist klar, eine Ärztin rief niemand herbei, nur daß dann eine Krankenschwester sie untersuchte. Welches Recht hatten die Beamten, Mädchen, die nichts verbrochen haben, zu einem Frauenarzt zu bringen? Die meisten Mädchen sind nicht einmal volljährig. Von welchen Urwaldgesetzen ließen sich die »Ordnungshüter« leiten?

Dann kamen die Burschen an die Reihe. Dieselben Fragen, wie bei den Mädchen, dieselben Grobheiten und Drohungen. Einem der Burschen unter­standen sie sich sogar zu drohen: »Wir werden dich erschießen!« Der Priester R. Černiauskas kam als letzter dran. Er wurde gleich zum Vorsteher geführt, in dessen Arbeitszimmer etwa acht Personen versammelt waren: die einen in Zivil, die anderen als Militärs, die dritten als Miliz­männer. Der Vorsteher fragte ihn: »Wer bist du?« »Ich bin ein Priester!« »Wer hat diesen Ausflug organisiert«

»Gott! Wenn die Jugend gläubig ist, dann ist das Organisieren gar nicht schwer.«

»Was?! Was treibst du? Wenn du ein Priester bist, dann bleib in der Kirche hocken und bete. Du hast die Burschen und die Mädchen in einer Scheune zusammengelegt!«

»Diesen Ausflug habe ich mit dem Ziel organisiert, um mit der Jugend mehr über Gott reden und über verschiedene Fragen des Glaubens und des Atheismus diskutieren zu können.«

Der Untersuchungsbeamte fragte aus, was sie weiter vorhatten, wohin sie weiter fahren wollten (das war noch vor der Prozession nach Šiluva) und für wann sie die Rückfahrt geplant hatten.

Der Untersuchungsbeamte Navikas schrieb alles auf. Nachher nahm er seine Fingerabdrücke und schaute sein Gebiß an. . . Der Vorsteher teilte dem Priester mit:

»Da Sie keine Personaldokumente bei sich haben, werden Sie festgenommen.«

Als der Priester zu den Jugendlichen zurückkam, brach schon beinahe ein neuer Tag an.

Nach dem Verhör verteilten sie die Jugendlichen auf einige Zimmer, wo diese, auf Stühlen schlummernd, auf den Morgen warteten. Nachdem sie ihre Namen und Wohnorte aufgeschrieben hatten, übermittelten die Beamten die Ergebnisse nach Vilnius. Die Eltern wurden angewiesen, am 21. August zu kommen, und ihre Kinder abzuholen. Einige der Jugendlichen verhörten sie noch ein zweites Mal.

Frühmorgens kamen zwei Personen aus Vilnius: ein junger Mann und eine Frau. Der erste war ganz gewiß ein Tschekist, und die Frau eine Inspek­torin der Kinderabteilung der Miliz. Die Frau unterhielt sich mit der Jugend, und der Tschekist befragte zum zweiten Mal den Priester. Eine der Fragen war sogar folgende:

»Wenn ein Mensch zu Ihnen zur Beichte kommt und sagt Ihnen, daß er einen Menschen umgebracht habe, melden Sie das dann der Miliz?« Der Tschekist fragte, wozu der Priester gekommen sei, wie er das organi­siert, ob er mit der Jugend gebetet, ob er die hl. Messe gefeiert habe, usw. Nach diesem zweiten Verhör wurde der Priester verhaftet. Man nahm ihm den Riemen, die Uhr, das Geld, all seine persönlichen Sachen weg und er­laubte ihm nur die Taschentücher zu behalten. Der Milizmann machte die Tischschublade auf und, nachdem er ihm die Handschellen gezeigt hatte, sagte ihm:

»Das wartet noch auf Dich!«

Bald darauf brachten sie alle Jugendlichen zusammen und fuhren sie nach Vilnius. In Vilnius verteilten sie die Jugendlichen an verschiedene Miliz­abteilungen, wo die Eltern ihre Kinder abholen durften. Den Priester ließen sie in Molėtai zurück. Erst am Abend, um etwa 21 Uhr, brachten sie den Priester mit einem Milizauto in die Milizabteilung nach Utena. Vorher wurde der Priester zum dritten Mal verhört, diesmal von einer Frau, die zu der Zeit das Amt des Staatsanwaltes ausübte. Nachdem sie den Priester R. Černiauskas nach Utena gebracht hatten, sperrten sie ihn in einer Zelle im Keller der Milizabteilung ein, in der nie­mals die Sonne zu sehen ist. Die Pritsche war ganz kahl, ohne Bettzeug, das Licht brannte Tag und Nacht. Dort hielten sie ihn bis zum 26. August 16.40 Uhr fest. In Utena haben sie den Priester R. Černiauskas nicht mehr ver­hört. Bei der Entlassung ordneten sie an, er habe am 27. August um 10 Uhr mit Personaldokumenten in die Miliz nach Molėtai zu kommen. Als der Priester am nächsten Tag in Molėtai erschien, benahm sich der Stellvertreter des Milizvorstehers einigermaßen höflich. Er führte den Priester in die Paßabteilung. Hier wurde ein Dokument ausgefüllt, aus dem hervorging, daß der Priester mit irgendeiner Administrativstrafe belegt werde, weil er sich in Vilnius nicht angemeldet hatte. Als der Priester fragte, was für Strafe das sein werde und wann er bestraft werde, bekam er folgende Antwort:

»Alles wird nach Vilnius geschickt, und dort wird entschieden.« Danach wurde der Priester ganz freigelassen.

Während der Priester Ričardas Černiauskas festgenommen war, wurden die Gläubigen der Pfarrei St. Nikolaus sehr unruhig. Sie berieten untereinan­der, was man tun könnte, sie beteten, erkundigten sich nach Neuigkeiten und warteten ungeduldig auf seine Rückkehr.

Darüber, daß der Priester verhaftet worden ist, machte die Regierung keine Mitteilung. Am 22. August brachte die alte Haushälterin des Priesters Le­bensmittel in das Gefängnis von Lukiškės, denn sie glaubte, daß sie ihn dort finden werde. Aber niemand sagte ihr etwas Eindeutiges, sondern man schickte sie von einer Stelle zur anderen. Ein Priester fuhr in die Miliz­abteilung von Molėtai, erfuhr aber ebenfalls nicht, wo der Priester R. Čer­niauskas festgehalten wird.

Am 25. August ging die Haushälterin wieder fort, um den Priester zu suchen und wollte ihm Lebensmittel übergeben. Sie ging in das Gefängnis von Lukiškės. Dort fand sie ihn nicht. Sie wandte sich an das Staatssicherheits­komitee, aber auch dort redeten sich die Beamten auf alle mögliche Art und Weise heraus und sagten, sie wüßten nichts.

Endlich kehrte der Priester zurück. Er sah nicht sehr schön aus; sechs Tage lang hatte er sich nicht gewaschen und nicht rasiert; seine Kleider waren zerrissen, aber seine Stimmung war gut. Tag für Tag bekam er folgende Ration zu essen: Frühstück — Tee und Brot, Mittagessen — Suppe und Brot, Abendessen — Tee und Brot.

Am Sonntag versammelten sich so viele Leute in der St. Nikolaus-Kirche, wie an einem großen Festtag. Als der Priester Ričardas Černiauskas nach der Frühmesse auf die Kanzel stieg, um zu predigen, fingen die Gläubigen an, Blumen zur Kanzel zu werfen. Der Priester bedankte sich bei den Leuten für ihre Gebete, berichtete über die ganze Verhaftungsgeschichte und er­munterte die Jugend, die gelitten hatte, sich ohne Angst für Christus zu opfern. Laut fingen die Leute an zu weinen, als der junge Priester er­mahnte:

»Ich habe das Gefühl, daß diese Worte der Wahrheit mir nicht vergeben werden. Deswegen, sollte mich jemand erschlagen, aufhängen, mich als Geschlechtskranken hinstellen, meinen Selbstmord vortäuschen, mich mit medizinischen Mitteln beeinflussen und mich in das psychiatrische Kranken­haus einsperren, dann sollt ihr wissen, wessen Tat es ist.. Ich bin dazu Priester geworden, um die Wahrheit zu reden und über Gott zu sprechen. Und ich werde über Gott nicht nur in der Kirche sprechen, wie die Miliz­männer mir befohlen haben, sondern auch draußen auf dem Kirchhof; und nicht nur draußen auf dem Kirchhof, sondern überall, wo ich nur sein werde

       in der Scheune, auf dem Felde, am Seeufer, auf dem See und sogar in

der Tiefe des Sees ...«

Die Gläubigen, die nach der Predigt vor Ergriffenheit nicht wußten, wie sie dem Priester ihre Liebe und Solidarität zeigen sollen, fingen stürmisch an zu applaudieren und die Jugend, die gelitten hatte und die Kinder über­reichten dem von der Kanzel heruntersteigenden Priester viele Blumen, die er gleich zum Altar trug.

 

Am 18. August 1981 beschlossen mehr als ziehn gläubige Schüler der Mittel­schule von Kybartai eine Reise durch Dzūkija zu machen. Auch zwei Er­wachsene, Ona Šarakauskaitė und Bernadeta Mališkaitė nahmen an der Reise teil. Die Reisenden wurden von Anfang der Reise an beobachtet. Am 20. August hielten am Busbahnhof in Šlavantai einige Milizmänner und Zivilpersonen die Reisenden an. Ohne ihre Papiere vorzuzeigen, fingen die Angreifer an, die Schüler in einen Omnibus zu drängen, und nachher brach­ten sie sie in die Milizabteilung nach Lazdijai. Der Stellvertreter des Miliz­vorstehers, Major Vytautas Petruškevičius, fragte die Kinder am meisten darüber aus, ob sie gläubig sind, ob sie beten und sich etwa auf die Teilnahme an der religiösen Prozession nach Šiluva vorbereiten. Einige der Kinder befragte er sogar zweimal. Nach einer zweistündigen Befragung ließ er die Schüler frei.

Major V. Petruškevičius versuchte die Mädchen Ona Šarakauskaitė und Bernadeta Mališkaitė zu überzeugen, daß sie deswegen festgehalten worden seien, weil sie die Zone neben der Staatsgrenze überschritten hätten, und weil sich die Leute über ein ungebührliches Benehmen der Reisenden beklagt hätten. Da das eine sichtliche Lüge war, fügte Major V. Petruškevičius tölpelhaft noch hinzu:

»Šiluva werdet ihr, Mädels, nicht sehen!« Dann schickte er die Verhafteten zu dem Wachhabenden Jasinskas, damit dieser sie in eine Zelle einsperre. Der Milizmann Jasinskas war nicht nur mit den verhafteten Mädchen grob, sondern auch mit seinen Mitarbeiterinnen. Ohne Beschluß des Staatsanwaltes wurde O. Šarakauskaitė und B. Mališkaitė durchsucht und in eine Zelle hineingeschoben. Die Wände der Zelle waren mit abscheulichen Worten vollgekritzelt; die Zelle war voller Fliegen und die Luft darin unerträglich. Sie nahmen ihnen ihre Kämme und Handtücher weg, und zum Spazieren ließen sie sie nur fünf Minuten hinaus. Unter diesen Bedingungen wurden ohne ein Verschulden O. Šarakauskaitė und B. Mališkaitė bis 23. August 15 Uhr festgehalten.