Einweisung in Psychiatrische Klinik wegen Aufstellen eines Kreuzes Naujoji Vilnia

In das psycho-neurologische Krankenhaus von N. Vilnia wurde gemäß Befehl des Leiters der Untersuchungsabteilung des Innenministeriums, Laurinaitis, vom 15. Oktober 1972, Vytautas Lažinskas eingeliefert. In der Nacht des 21. Juli 1972 hatte er neben der Straße in Richtung Klaipėda (Memel) hinter Ariogala ein 5,5 m hohes Metallkreuz aufgestellt. Die Regierungsfunktionäre rissen am nächsten Tag das Kreuz nieder und der „Täter" wurde vernommen.

Die Gerichtspsychiatrische Kommission unter der Leitung von Hrn. Glauberzon konstatierte, daß V.Lažinskas bei klarem Bewußtsein sei, keine Abweichungen in physischer und neurologischer Hinsicht bestünden, er sei in guter emouonaier Verfassung, nur das Gedächtnis sei etwas geschwächt. Der Intellekt entspreche der Ausbildung sowie der Lebenserfahrung.

Die Gerichtspsychiatrische Kommission bescheinigte V. Lažinskas, daß er an Paranoia leide, weil er nicht eingestehe ein Vergehen begangen zu haben und „systematisierte Wahnideen religiösen Inhalts von sich gebe", deshalb könne keine Anklage gegen ihn erhoben werden und er benötige eine Behandlung in der psychiatrischen Klinik.

Vilnius

Ende 1972 publizierte die „Vaga"- Druckerei das zweibändige Werk von Bischof Motiejus Valančius.

Schöngeistige Literatur wird normalerweise in hohen Auflageziffern heraus­gegeben - 10.000 bis 30.000 Exemplare - doch für die Schriften von Bischof Valančius, die die religiöse Idee verfechten, »mangelt« es an Papier - kaum 5000 Exemplare wurden gedruckt. Die Mehrzahl der litauiscehn Buchhand­lungen bekam dieses 2-bändige Werk nicht zu Gesicht.

Jedes wertvollere Buch ist sofort vergriffen, besonders bei religiösen oder nationalen Inhalts, die marxistischen „Klassiker" und die atheistische Literatur sind jahrelange Ladenhüter.